Seit dem für viele unerklärlichen Erfolg des „Landwirtschaft Simulator“ hat sich das Genre selbst immer weiter ad absurdum geführt. Mit dem „Surgeon Simulator“ oder „Goat Simulator“ wurde dem Ganzen auf parodistische Art erfolgreich der Spiegel vorgehalten. Dass es aber noch abgedrehter und verrückter werden kann, soll die Simulation „I Am Bread“ beweisen. Steckt in „I Am Bread“ aber mehr, als bloß ein guter Scherz?

Toastbrot zum Frühstück

Es ist früh am Morgen, der Tisch ist gedeckt. Was jetzt noch fehlt ist ein krosses Toastbrot mit leckerem Aufstrich. Also macht sich das Brot kurzerhand selbstständig und nimmt den beschwerlichen Weg durch die Küche zum Toaster auf sich. Allein das klingt schon reichlich bescheuert, doch so richtig verrückt wird es dann, wenn man tatsächlich die Kontrolle über das Toastbrot übernimmt. Kleinschrittig und mühsam muss man das Brot bis in den Toaster manövrieren. Das Brot ist beweglicher als man zunächst denken mag. So kann es all seine vier Ecken bewegen und sich sogar an Gegenständen festhalten – wie auch immer das funktionieren soll! Es sei gesagt: Haltet durch! Es kommt euch nicht nur so vor, als wolle die Steuerung einen in den Wahnsinn treiben. Die Bewegungen des Brots sind oft unberechenbar und hin und wieder drohen die Finger zu verkrampfen, wenn man mehrere Tasten gleichzeitig gedrückt halten muss. Wenn man nicht wüsste, dass „I Am Bread“ eine einzige Parodie ist, könnte man das Spiel für diese Zumutung verurteilen. So aber stellt die hakige Steuerung die Spiel-Herausforderung dar.

Der Boden ist Lava

Als wäre es nicht schwierig genug einem Toastbrot das Laufen beinzubringen, muss man zusätzlich vermeiden den Boden zu berühren. Frei nach der Sekunden-Regel, wird das Brot ungenießbar, sobald es zulange auf dem Boden gelegen hat und der Level gilt dann als gescheitert. Glücklicherweise bieten die Levels verschiedene Ansätze und Wege zum Ziel, die am Boden vorbeiführen. In der Küche wartet beispielsweise ein Skateboard, mit dem man den Fußboden überqueren kann.

Schnell die Luft raus

Insgesamt bietet „I Am Bread“ sieben verschiedenen Levels, die einen auch außerhalb der Küche führen. Um ehrlich zu sein, hatte ich nach dem ersten Level aber bereits genug. Zugegeben: Der Gag ist gut. Allerdings ist dieser viel zu schnell abgedroschen. Im Gegensatz zu „Surgeon Simulator“ fehlen in „I Am Bread“ auch verrückte Ideen, die über das Spiel hinweg motivieren. Was bleibt ist ein stumpfes Spiel mit tierisch frustrierender Steuerung. Abseits des sogenannten Story-Modus gibt es übrigens noch weitere Modi. Im Bagel-Rennen muss man einen Parcours abschließen – als rollender Bagel. In Randale ist man ein von Aggressionen getriebenes Baguette, dessen Ziel es ist möglichst viel Verwüstung anzurichten und zu Bruch gehen zu lassen. In Schwerelos wird die Küche ins Orbit verfrachtet, so dass die fehlende Erdanziehungskraft für noch mehr frustrierende Momente mit der Steuerung sorgt. Und in Käsejagd gilt es fünf Käsescheiben zu sammeln, statt in den Toaster zu springen. Alles ganz witzig, aber nach einmal ausprobieren ist auch hier die Luft raus.