Um in der Welt der Puzzle-Spiele erfolgreich sein zu können, muss man entweder einen bekannten Namen haben, wie „Tetris“ und „Bust-A-Move“, oder mit einem neuartigen vielleicht sogar einzigartigen Spielkonzept aufwarten, wie aktuell „The Witness“ bewiesen hat. Ansonsten geht man aktuell in der Menge an Puzzlespielen einfach unter. Der britische Entwickler Dreadbit hat sich mit seinem ersten Projekt „Ironcast“ dieser Herausforderung gestellt. Wie sich das Spiel auf der PlayStation 4 schlägt, wollen wir euch nun in einem kurzen Review zeigen.

Geschichte

Das Jahr 1886 geht langsam dem Ende entgegen und mit ihm liegt der neunjährige Krieg zwischen England und Frankreich um den Rohstoff Voltit in den letzten Zügen. Frankreich hat eine Großoffensive gestartet und auf englischem Boden wird sich der Krieg entscheiden. Mittlerweile sind die normalen Kriegswaffen längst gegen mächtige, metergroße Mechs ausgetauscht, die auf den Namen Ironcast hören. Frankreich wähnt sich aufgrund der größeren Anzahl an Ironcast auf der Siegerseite. Als eine der wenigen verbliebenen Ironcast-Piloten schlüpft man in die Rolle von Commander Powell und stellt sich den französischen Aggressoren in den Weg.

Verteidigung des viktorianischen Englands

Soweit zur Geschichte, nun zum Spielkonzept. Zur Verteidigung des viktorianischen Englands hat man insgesamt neun Tage Zeit. Neun Tage bedeuten in diesem Fall auch neun Missionen, die man bestreiten muss, bevor man dem feindlichen Oberbefehlshaber Auge in Auge beziehungsweise Mech in Mech gegenübersteht und damit den weiteren Verlauf der Geschichte bestimmt. 75 unterschiedliche Missionen gibt es insgesamt, wobei die täglichen Herausforderungen immer zufällig gewählt werden. Bei jeder Mission steht man einem französischen Ironcast gegenüber und hat die Aufgabe, diesen in der angegebenen Rundenzahl zu besiegen. Jede Runde besteht aus drei Spielzügen pro Partei und den möglichen Angriffs- und Verteidigungsmanöver. Bei jedem Spielzug hat man auf einem Match 3-Spielfeld die Möglichkeit, eine Linie aus nebeneinander liegenden, gleichfarbigen Steinen zu bilden. Die Linie kann dabei horizontal, vertikal als auch diagonal gezogen werden, wobei sie mindestens aus drei gleichfarbigen Steinen bestehen muss.

Farben der Steine, Farbe der Mech-Systeme

Die Farben der Steine haben nun unterschiedliche Bedeutungen. Mit orangefarbigen Steinen werden die Abwehrsysteme aufgewertet, die grünen Steine dienen der Reparatur, mit den blauen Steinen werden die Motoren des Ironcast gekühlt und die Munition wird mit lila Symbolen aufgefüllt. Gelbe Symbole bringen einem Altmetall ein, das man zwischen den Kämpfen in den Mech stecken kann, um ihn zu verbessern. Zusätzlich gibt es auch besondere Steine, mit denen beispielsweise nicht nur eine Stein- sondern zwei Steinarten verbunden werden können. Wurde eine Linie gezogen, lösen sich die Steine auf und man bekommt die eingelöste Energie zur Aktivierung der Mech-Systeme zur Verfügung gestellt. Nun kann man sich überlegen, ob man bereits mit Projekt- oder Energiewaffe angreift, seine Verteidigungssysteme hochfährt, seinen Ironcast in Bewegung setzt, wodurch die Trefferwahrscheinlichkeit bei gegnerischen Angriffen sinkt, oder die einzelnen Systeme repariert. Während der drei Spielzüge ist das jederzeit möglich, wenn man die notwendige Energie bereits erspielt hat. Wurden alle Spielzüge aufgebraucht und die gewünschten Mech-Systeme aktiviert, endet der eigene Zug und der Gegner ist an der Reihe. Man gewinnt, wenn man den Gegner in der vorgegebenen Rundenanzahl besiegt.

Ironcast in der Werkstatt

Zwischen den einzelnen Tagen geht es in die Werkstatt. In der Werkstatt kann man mit dem verdienten Gold und dem eingesammelten Schrott des besiegten Gegners seinen Ironcast reparieren und die Rohstoffe einsetzen, um seinen Mech zu verbessern. Eine bessere Rumpfpanzerung, ein größerer Munitionsvorrat und stärkere Waffen sind drei Beispiele für die möglichen Verbesserungen. Zusätzlich verdient man sich in den Kämpfen Erfahrungspunkte, durch die passive Fähigkeiten für den Ironcast und seinen Piloten freigeschalten werden, mit denen sich die Systeme des Mechs beeinflussen lassen.

Technik

„Ironcast“ kommt grafisch trotz des viktorianischen Hintergrunds nicht über ein simples Match 3-Spiel hinaus. Die britischen Bildschirmhintergründe sind nett anzuschauen, die Animationen der Mechs sind bestenfalls zweckmäßig und das Spielfeld an sich kann auch aus jedem beliebigen Match 3-Spiel sein. Auch der Sound ist nichts, dass einen aus seiner Pilotenjacke hauen dürfte. Schön ist, dass zumindest die Bildschirmtexte komplett in deutscher Sprache gehalten sind.