Neben der Flut an neuen Indie-Entwicklerstudios in den vergangenen Jahren gibt es auch noch zahlreiche Veteranen in der Branche, die stets Versuchen mit neuen Titeln an eine größere Fanbasis zu kommen. Eines dieser Studios ist Four Doors Lemon, das sich bereits 2005 als kleineres Unternehmen durchsetzte und nun seit mehr als einer Dekade neue Titel auf den Markt bringt. Mit „101 Ways To Die“ möchten sie den Spielern die Kunst des stilvollen Tötens näherbringen.

Hilf dem wahnsinnigen Wissenschaftler

Dr. Ernst Splattunfuder ist ein nicht ganz so ernst zu nehmender Wissenschaftler wie man vielleicht vermuten könnte. Unter den Katakomben seiner Familie hat er über die letzten Jahre hinweg ein gigantisches Labor erschaffen, das zur Untersuchung verschiedener Tötungsmöglichkeiten in die Erde gesetzt wurde. Nach einem missglückten Experiment explodiert eine Bombe und der Doktor muss eingestehen, dass er die Versuche nicht mehr alleine durchführen kann. Nach einem kurzen Anruf bei einer Agentur steht die eigene Spielfigur vor seiner Haustür. Als Assistent des Wissenschaftlers soll man nun seine Rolle übernehmen und das bei der Explosion zerstörte Buch der Tötungsmethoden wieder vervollständigen.

Planung ist das A und O

In „101 Ways To Die“ hat man als Spieler nur sekundär eine aktive Rolle. Das Ziel des Physik-Puzzle-Titels ist es nämlich, eine Art Hindernislauf des Todes zu errichten. In einer zweidimensionalen Perspektive beginnt vor Start des Levels eine Planungsphase. Ziel hier ist es, die zu eliminierenden Splatts auf dem Weg zum Ausgang aufzuhalten. Die Splatts sind vom Doktor erschaffene künstliche Lebewesen, die ihrer Lebensaufgabe gerecht werden sollen. In dieser Phase erhält man einen Überblick über die verfügbaren Gegenstände, die im Parkour platziert werden müssen, um das Level abzuschließen. Ist man mit der Planung fertig, so beginnt der eigentliche Spaß und man sieht, ob gelegte Objekte Wirkung zeigen.

Leben nehmen...mit Stil!

Meist sind es bis zu drei Splatts, die es gilt aufzuhalten und oftmals stellt dies keine große Herausforderung dar. Knifflig wird es erst, wenn man die gegebenen Vorgaben in Form von Haupt- und Meisterzielen erfüllen möchte. Hauptziele sind Voraussetzung, um das Level zu beenden und die Konstruktion des Spielers mit mindestens einen von drei möglichen Sternen bewertet. Möchte man die maximale Anzahl von diesen, dann gilt es, die Meisterziele zu erfüllen. Diese kann man mit Nebenaufgaben gleichstellen, die besondere Planung benötigen. Beispielsweise sollen Splatts hier nicht auf herkömmliche Weise von ihrem Leid befreit werden, sondern durch besonders kunstvolle Methoden. Ob sie von einem riesigen Brocken überrollt werden oder in Lava ihr Ende finden, ist je nach Level abhängig.

Die platzierten Gegenstände nehmen hier die wichtigste Rolle ein, denn sie sorgen dafür, dass alle Sterne geholt werden. Mit diesen können kniffligere Stages freigespielt werden. Platziert man die Schleimspur lieber vor einem Abgrund oder setzt die Sprungfeder unter ein Stachelbrett? Die Möglichkeiten variieren stark, jedoch gibt es meist nur einen richtigen Weg. Auch können Kombos erzielt werden, die durch Interaktion der Splatts mit mehreren Todesmaschinen in die Höhe steigen.

Makaber

Die Steuerung des Titels ist schlicht gehalten. Die Kreuz-Taste platziert in der ersten Phase sämtliche Gegenstände und leitet die Freisetzung der Splatts ein. Die L1-Taste aktiviert eine Art Nachtmodus, der alle Objekte anzeigt, mit denen interagiert werden kann. Dies ist besonders nützlich, wenn man sich zu Beginn schwer tut. Auch kann die Kamera durch Tastendruck leicht geschwenkt werden, was den Tod der Testobjekte noch anschaulicher macht. Die Grafik kann mit einem witzigen Stil punkten und untermalt den makaberen Spielvorgang. Musikalisch fällt der Titel nicht sonderlich auf, da kaum ein Musikstück einen großen Wiedererkennungswert besitzt.