Die TV-Serie „Heroes“ fesselte mich seinerzeit an meinen Fernseher und schaffte es sogar, dass ich mir DVD-Boxen des Machwerks ins Regal stellte. Normale Menschen mit Superkräften sind für viele wie ein Magnet, der einen in seinen Bann zieht. Unzählige Videospiele versuchen immer wieder das Thema Superkräfte aufzugreifen. So auch das erschienene „Gemini: Heroes Reborn“. Ob es genauso floppt wie das Serien-Spin-Off „Heroes Reborn“ oder doch mehr auf dem Kasten hat, klärt unser Test.

Dieser Moment, indem du merkst, dass du Superkräfte hast.

Cassandra hatte eine schwere Kindheit und kann sich an so vieles nicht mehr erinnern, was wiederum bewirkt, dass sich ihre Gedanken ständig um jene Verluste drehen. Zufällig stößt ihr Freund Alex jedoch auf Informationen zu ihrer Kindheit, welche die Beiden auf ein altes Fabrikgelände führen. Durch unerwartete Umstände wird das Paar jedoch getrennt und Alex sogar gefangen genommen. Durch einen Sturz erfährt Cassandra jedoch von ihren Fähigkeiten und lernt sich peu à peu als so genannter Evo kennen.

Als Evo ist es Cassandra möglich die Zeit zu manipulieren, indem sie verlangsamt wird oder sie zwischen dem Jahr 2008 und dem 16. Juni 2014 hin- und herspringen kann. Außerdem erlangt sie im Laufe des Spiels Telekinese-Fähigkeiten. Letzteres sorgt dafür, dass sich etliche Gegenstände, wie Spielzeug, durch die Luft wirbeln oder gar als Geschosse gegen Gegner einsetzen lassen. Die Widersacher lassen sich dabei natürlich auch selbst durch die Luft wirbeln. Im Gefecht selbst hat die Taktik bewährt in der Cassandra geschickt die Zeiten wechselt, um je nach Sicherheitslage die andere Seite auszuspähen. So kann man sich recht leicht einen Vorteil verschaffen, indem man bei Überzahl der Feinde kurzerhand verschwindet, um dann wie aus dem Nichts zuzuschlagen. Jene Zeitsprünge werden im Verlauf des Spiels auch in kleineren Puzzles genutzt und sorgen für den einen oder anderen Aha-Moment.

Helden die drauf hauen

Heldenhaftes Verhalten kennzeichnet sich ja oft dadurch, dass man purer Gewalt aus dem Weg geht und versucht die Dinge so gut es geht friedlich zu lösen. In „Gemini: Heroes Reborn“ hat man diese Möglichkeit leider nicht. So schön und zugleich so modern es wäre zwischen „Hau drauf!“ und Stealth zu wählen, so enttäuschter blickt man auf das plumpe Vorgehen im Spiel. Die meisten Abschnitte lassen sich tatsächlich erst passieren, wenn alle Gegner aus dem Verkehr gezogen sind. Versteckspiel ist zwar möglich, aber dann eben nur um sich einen Vorteil bei der Überwältigung der Rüpel zu verschaffen.

Unreale Grafik?

Eigentlich prangert ein dickes Unreal Engine 4-Logo auf „Gemini“, aber man kennt das ja: was drauf steht ist nicht immer drin. Zumindest hat man auf Entwicklerseite definitiv nicht mal ansatzweise das herausgeholt, was möglich gewesen wäre. Einige Effekte, wie der Zeitsprung, sind recht nett anzusehen, mehr aber auch nicht. Die Charaktere wirken insgesamt recht hölzern, und dann nicht mal wie Mahagoni sondern eher wie Fichte. Obendrein wird nicht immer sichergestellt, dass 30 Bilder pro Sekunde auf dem TV-Gerät landen.