In den letzten Wochen hat sich die PlayStation 4 zum Schlaraffenland für Freunde von Fun Racern entwickelt. Bei „Coffin Dodgers“ ist man dem Tod höchstpersönlich davongefahren, bei „Obliteracers“ wurde es schließlich tierisch wild auf tropischen Inseln und im ewigen Eis. Trotzdem konnte keines der beiden Spiele in allen Bereichen überzeugen. Doch das soll uns nicht stören, da vor einigen Tagen „Bears can’t drift“ erschienen ist, welches wir euch nun im Rahmen einer Review vorstellen möchten.

Können Bären driften?

Die wichtigste Frage im ganzen Spiel wollen wir direkt zu Beginn beantworten: Ja, Bären können driften. Um das zu beweisen haben die Entwickler des britischen Studios Strangely Named die driftenden Bären in Karts gesetzt und um die Wette fahren lassen. Herausgekommen ist ein Fun Racer, der vom Konzept an „Diddy Kong Racing“ angelehnt ist, welches grafisch allerdings irgendwie in den Mixer mit der Yogi Bear-Franchise gekommen sein muss.

Erkundungstouren eines Bären

In „Bears can’t drift“ findet man sich nämlich nach dem Start als Bär auf einem Kart in einem Wald samt kleinem See wieder und muss nun, völlig auf sich alleine gestellt, ohne irgendeine Erläuterung, erst einmal herausfinden was eigentlich von einem verlangt wird. Nach den ersten gefahrenen Metern gabelt sich der Weg in drei Richtungen. Aufmerksame Gamer sehen, dass die Bären auf den Wegweisern unterschiedliche Mimik haben, welche die drei Schwierigkeitsgrade darstellen. Ganz ehrlich, persönlich habe ich darauf zuerst nicht geachtet, den mittleren Weg gewählt und mich später in den Rennen gewundert warum der Schwierigkeitsgrad so niedrig ist. Erst ein späterer erneuter Besuch brachte diese Erkenntnis. Danach fährt man allerdings in eine kleine Höhle in der man drei Weltentore findet, die einen in einen Wald-, in die Eis- und zu einer feurigen Ruinenlandschaft führen.

Von Raketenfischen und Bienenminen

In allen drei Welten findet man jeweils vier Streckentore, die einen zu jeweils einem Rennen führen. Grundsätzlich gibt es drei unterschiedliche Rennarten, die man alleine oder im Splitscreen mit drei Freunden spielen kann: Rennen, Zeitrennen und Picknick-Rennen. Bei den Rennen tritt man gegen elf andere Waldbewohner zu einem Rennen über drei Runden an. Genretypische Waffen können natürlich eingesammelt und -gesetzt werden. Der Raketenfisch, das Eidechsenschild und die Bienenmine seien an dieser Stelle beispielhaft aufgeführt. Diese kommen auch beim Picknick-Rennen zum Einsatz bei dem man versucht als Erster seinen Picknickkorb mit dem auf der Strecke befindlichen Essen, wie Melonen, Donuts und Spießen, zu füllen. Natürlich haben die anderen Fahrer das gleiche Ziel und nehmen einen ins Visier, um einem den einen oder anderen Gegenstand aus dem Korb wieder abzunehmen. Das Ganze entwickelt sind gerade im Mehrspielermodus zu einem Mordsspaß, allerdings wären auch bei „Bears can’t drift“ separate Kampfarenen besser gewesen als die Strecken. Da die Kurse allerdings insgesamt etwas kleiner ausfallen, fällt dieser Aspekt nicht ganz so stark ins Gewicht.

Bären gegen die Zeit

Zu guter Letzt gibt es auch noch das Zeitfahren, bei dem man die vorgegebenen Zeiten schlagen muss. Da hier keine Unterscheidung im Schwierigkeitsgrad gemacht wurde, kommt man als Einsteiger schnell an seine Grenzen. Nur das Üben von Driften, Driften und noch einmal Driften kann da helfen, um am Ende mit der besten Zeit auf der Anzeige zu stehen. Die Art des Rennens ist übrigens nicht vorgegeben, sondern kann man sie vor der Streckenauswahl durch die Betätigung der Quadrattaste selbst wählen. Im Mehrspielermodus kann selbiges allerdings schon einmal zu Verwirrungen führen, wenn plötzlich durch einen Spieler, bewusst oder unbewusst, die Rennart geändert wurde. Leider gibt es beispielsweise keine Anzeige für die Geschwindigkeit und viele Sachen, wie das Wechseln des Fahrers (über das Touch Pad), bekommt man erst durch Herumprobieren heraus. Leider gibt es zudem noch einen Bug, der verhindert, dass man alle Trophäen bekommen kann.

Technik

„Bears can’t drift“ sieht vor allem grafisch besser aus als die beide seit kurzem erhältlichen Konkurrenten „Coffin Dogers“ und „Obliteracers“. Wald-, Eis- und Ruinenwelten sind grafisch wirklich sehr gut gelungen und versprühen einen ganz eigenen Charme. Beispielweise geht es von einem engen Pfad in den Bergen hinab zum Strand, wo man an einem großen Leuchtturm vorbeikommt, um am Ende erneut den Aufstieg in die Berge anzugehen. Leider gibt es einige grafische Unsauberkeiten. Am auffälligsten ist beispielsweise der grafische Fehler, dass die linken Reifen des eigenen Karts in der Startposition flimmern. Gerade besagter Fehler ist überhaupt nicht nachvollziehbar, da er bei einer Qualitätskontrolle vor dem Release in jedem Fall aufgefallen sein muss, da er bei jedem Rennen auftaucht. Einen verqueren, aber durchaus ansprechenden Weg geht man mit der Wahl einer ruhigen Hintergrundmusik. Tatsächlich sind die ruhigen Melodien so auffällig und genreuntypisch, dass sie einem direkt positiv auffallen und auch in Erinnerung bleiben. Die Steuerung ist übrigens sehr gut gelungen und dabei sehr einsteigerfreundlich.