Ubisoft hat in den letzten Jahre tatsächlich eine Liebe für kleinere Titel entdeckt, wie „Child of Light“ und „Valiant Hearts: The Great War“ bewiesen haben. Im vergangenen Jahr erschien dann mit „Grow Home“ ein sehr experimenteller Titel, der seinen Fokus weniger auf die Geschichte, sondern dem Erklimmen einer sonderbaren Welt legte. Dabei ist der kleine Roboter B.U.D. vielen ans Herz gewachsen, und dennoch war die Überraschung groß als ein Nachfolger angekündigt wurde. Diesen haben wir nun beendet und verraten euch, ob er genauso viel Spaß macht.

Kleine Geschichte, großes Abenteuer

Die Geschichte dient einmal mehr nur dazu, dem Spieler einen Grund zu geben, durch die bizarre Welt zu laufen. Denn mitten im Weltall stürzt das Raumschiff des Roboters B.U.D. ab, und nun muss der kleine Roboter die einzelnen Teile einsammeln, zum Mond gelangen und den Planeten verlassen. Zugegeben, wirklich viele Story-Sequenzen gibt es nicht, was nicht schlimm ist, schließlich liegt der Fokus auf das Erkunden der Welt. Dennoch ist die Intro-Sequenz so charmant, dass wir uns gewünscht hätten, hier mehr geboten zu bekommen.

Alles beim Alten?

Das Gameplay ist erneut vor allem auf die Erkundung ausgelegt, was einigen zu langweilig werden dürfte, jedoch wieder andere extrem fesselt. Hautsächlich läuft man herum und klettert, was sich genauso steuert wie im Vorgänger. Man muss wieder mit jeder Hand greifen und dadurch immer höher kommen, was sich zwar langweilig anhören mag, jedoch ist die Mechanik so sonderbar, dass man auch nach Stunden noch Spaß dabei hat. Ebenso gibt es keine Gegner, wodurch man sich alle Zeit der Welt lassen kann.

Auch das Jetpack nimmt eine große Rolle ein, denn so kann man sich schneller durch die Gegenden bewegen. Selbst als Ball macht sich B.U.D. gut, was unglaublich witzig ist. Und der Gleiter liefert einige der schönsten Szenen des gesamten Spieles. Auch lassen sich nun Objekte platzieren und größer machen, sodass ein Sprungpilz genau da eingesetzt werden kann, wo man ihn braucht. Natürlich ist die Welt größer, sodass man diesmal knapp sechs Stunden braucht um das Ende zu erreichen, ohne alles zu entdecken.

Bekannte Probleme

Obwohl sich das ganze Spiel dynamischer anfühlt und die neuen Fähigkeiten wirklich toll sind, gibt es doch noch einige Probleme. Zum einen ist es noch immer schwierig sich über Kanten hinweg zu bewegen, sodass man manchmal herunterfällt ohne wirklich etwas dafür zu können. Weiterhin ist die Kamera kaum verbessert worden und stört vor allem in engeren Situationen mehr als dass sie hilft. Zwar gehört die Physik zum Spiel dazu, dennoch könnte B.U.D. ein wenig genauer landen.

Auch das Absetzen von Objekten ist nicht ganz zu Ende gedacht worden. Denn im gesamten Durchlauf brauchten wir diese Mechanik nur selten, was schade ist, da sie wirklich viel Spaß macht. Ebenso hätten wir uns ein paar weitreichendere Neuerungen gewünscht, denn obwohl alles genauso viel Spaß wie im ersten Teil macht, fühlt es sich eher wie eine verbesserte und erweiterte Version an, als wie ein echter Nachfolger.

Technik

Grafisch erinnert das Spiel natürlich stark an den ersten Teil. Alles ist sehr detaillos und wirkt blass, doch das ist nur der erste Eindruck. Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Welt und man wird durch bunte Umgebungen schreiten, die in dem Stil wahnsinnig charmant aussehen. Auch die Bildrate ist sehr stabil und störte uns im Test kein einziges Mal. Die Steuerung ist natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, was jedoch an der Spielmechanik liegt. Dafür sind die Animationen herrlich schrill.

Die Musik ist erneut wunderbar geworden. Mit dezenten Klängen, die das Abenteuer perfekt untermalen, fühl man sich direkt in eine dynamische und lebendige Welt befördert. Auch die mechanischen Geräusche des Helden sind immer wieder schön anzuhören und verdeutlichen, wie niedlich das alles tatsächlich ist.