Um den Einstieg in VR zu erleichtern, hat Sony mit „PlayStation VR Worlds” gleich fünf kleinere Erlebnisse in ein Paket gebündelt, die teilweise als Tech-Demos schon länger bekannt waren. Wir stellen euch alle fünf Titel im Folgenden vor und wollen euch verraten, ob das Gesamtpaket essentiell für die PSVR-Sammlung ist.

Abtauchen in Unterwasser-Welten

Der wohl beste Einstieg in die VR-Welt ist die nicht interaktive Erlebnis-Unterwasserwelt aus „Ocean Descent”. In einem Käfig steht man direkt Unterwasser und wird immer tiefer herab geseilt. Insgesamt gibt es drei verschiedene Tauchgänge, bei denen man einmal nur ganz kurz durch das Korallenrift schaut oder bis zu einem Hai sowie einer Geschichte hin arbeitet. Der Effekt ist gerade beim aller ersten Mal sehr schön gemacht und gerade der Hai-Angriff ist für Nicht-Spieler aufregend aber das macht man wirklich nur ein einziges Mal, denn schon nach wenigen Minuten hat man verstanden, was VR ist. Ab dem Punkt will man dann auch endlich selbst etwas spielen, anstatt nur zuzuschauen.

Pong mit Köpfchen

Das kann man dann auch in den anderen vier Titeln, die sich auf der Disk befinden. Das erste, was ich vorstellen möchte, ist „Danger Ball”. Dies ist eine Neuinterpretation des ganz klassischen Pongs und benötigt nur den Kopf als Controller. Dieser wird dafür benutzt, das Brett zu bewegen, was den Ball hin und her schleudert. Zudem kann durch schnelle Bewegungen zur Seite oder nach vorne der Ball abgedreht, respektive gesmasht werden. Das Spiel bietet zudem noch verschiedene Modi wie Score Attack, in dem der Ball so präzise wie möglich auf Punkte gezielt werden muss, oder das Turnier, wo fünf Gegner sich gegen einen stellen und nacheinander besiegt werden wollen. Letztere bieten zudem auch ein wenig Abwechslung, denn jeder Gegner ist ein spezielles Brett, das zum Beispiel gleich zwei Bälle zurückschleudert oder den Ball stets zurück smasht. Insgesamt macht „Danger Ball” mitunter am meisten Spaß und ist vor allem für Leute ein guter Einstieg, die aktiv am Geschehen teilnehmen wollen aber sich nicht mit dem Controller auskennen.

Langweilige Straßenschlitten-Rennen

Viel schlechter hingegen und auch eigentlich der größte Reinfall in dieser Sammlung ist „VR Luge”. In diesem Spiel fährt man einen Berg auf einem Schlitten herab und muss sich per Kopfbewegung in die Kurve lehnen und den Autos ausweichen. Das Geschwindigkeits-Gefühl ist zwar ganz nett aber wirklich interessant wird es erst bei den sehr rar gesäten Momenten, bei denen man kurz in der Luft fliegt. Die insgesamt vier Strecken unterscheiden sich auch nur geringfügig und sind wirklich nicht hübsch anzusehen. Bei „VR Luge” gibt es eigentlich auch nur zwei Möglichkeiten, die passieren können: Entweder man langweilt sich zu Tode oder einem wird durch das fehlenden Feedback bei einem Crash sofort schlecht. Letzteres hatte ich zum Glück nicht aber dafür Ersteres, weshalb ich nach wenigen Minuten das Spiel nie wieder angefasst habe.

Kotzen im Weltall

Bevor ich nun zum absoluten Highlight von „PlayStation VR Worlds” und eigentlich auch zu einem der besten Spiele für PlayStation VR komme, möchte ich auch noch eine Empfehlung für „Scavenger’s Odyssey” aussprechen. In dem Titel befindet man sich an Bord eines Spinnen-Roboters, in der Rolle eines Aliens, wieder und muss sich durch ein paar Gegner ballern sowie mit einem Sprung an Wänden emporklettern. Zwar dauert die Reise, aufgeteilt in zwei Teile mit je drei Kapiteln, nur knapp eine halbe Stunde und ist auch spielerisch relativ mau, da man nur springt und ballert. Aber man muss dem Titel Gutes zuweisen, denn es zeigt einem, wie weit man selbst in VR gehen kann. Denn manchen wird bei „Scavenger’s Odyssey” durch die Twin-Stick-Steuerung und den zusätzlichen Kopf-Bewegungen sowie den Gravitations-Änderungen sehr schnell schlecht. Dadurch kann man selbst testen, wann es für einen reicht. Wenn man das Spiel aushält, dann ist man auch für anspruchsvollere Titel wie „EVE: Valkyrie” gewappnet und hat zudem ein vielleicht nicht perfektes oder spielerisch anspruchsvolles aber dafür unterhaltsames Abenteuer erlebt.

Gelungener Raubüberfall

Komme ich nun endlich zum Herzstück von „PlayStation VR Worlds”, dem wohl einzigen Titel, den ich ausnahmslos empfehlen kann. Denn „The London Heist” ist eine knapp 30-minütige interaktive Gangster-Story, die alles hat, was man braucht. Passende Charaktere, eine ansprechende Optik, einen interessanten Story-Aufbau und eine immersive Einführung in VR an sich. Entweder mit dem DualShock 4 oder, was viel empfehlenswerter ist, mit zwei Move-Controllern bewaffnet, befindet man sich in der Haut eines britischen Gangsters und muss einen Diamanten-Raub vollführen. Dieser wird in verschiedenen Flashbacks erzählt, während man in der Gegenwart gefesselt in einer Garage sitzt und von seinem vermeintlichen Partner gefoltert wird.

Jede einzelne dieser Szenen demonstriert einem einen bestimmten Aspekt von VR, der wichtig für eine immersive Erfahrung ist. Sei es die Interaktion mit der Spielwelt, die Möglichkeit Audio im gesamten Raum wahrzunehmen oder das präzise Zielen mit einer Waffe. Natürlich machen sich hier die Probleme mit dem Tracking der Move-Controller bemerkbar aber das lenkt nicht allzu sehr davon ab, dass man sich wie ein Gangster in London fühlt. Ich möchte hier auch gar nicht allzu viel vorwegnehmen aber „The London Heist” ist jede Sekunde wert. Abgerundet wird das Paket noch durch ein paar Extra-Missionen, bei denen es vor allem um präzises und schnelles Ballern auf Punkte geht.