Während man als Freund von Run’n’Guns immer noch auf die Ankündigung eines neuen „Metal Slug“ wartet, hat man auf der PlayStation 4 zumindest genügend Alternativen, damit die Wartezeit so kurz wie möglich ausfällt. Auch „Rogue Stormers“ ist eine derartige Alternative, die das beliebte Sub-Genre mit Rogue-Like und Rollenspiel-Elementen verbindet. Warum uns das Konzept allerdings nicht vollständig überzeugt hat, wollen wir euch nun in Form einer Review vorstellen.

Die Geschichte eines Eisernen Wächters

Wer hat unsere Stadt verdorben? – Mit dieser Frage eröffnet die Geschichte und wird dann auch wenige Sekunden später beantwortet. Denn Hektor van Garg und seine finsteren Untertanen sind dafür verantwortlich. Zeit für den Eisernen Wächter Brecht und seine feuerkräftige Einheit, bestehend aus den Kämpfern Presto, El Cazador, Stabbygale und Camille, dem Schurken ein für allemal das Handwerk zu legen.

Zu Beginn des Abenteuers kann man sich einen der von Kämpfer aussuchen, sofern man Presto, El Cazador, Stabbygale und Camille bereits freigespielt hat. Ansonsten muss man nämlich zunächst mit Brecht in den Kampf ziehen. Die fünf Charaktere verfügen über unterschiedliche Waffen und aktive sowie passive Talente. Brecht hat beispielsweise immer seine Maschinengewehre dabei, durch sein aktives Talent „Wahnsinn” erhöht sich die Feuerrate eines jeden Mitstreiters und das passive Talent „Eiserner Wolf” erhöhen sich die Trefferpunkte, die Heileffizienz und die Waffenhaltbarkeit. Außerdem hat er zu Beginn bereits einen Schlüssel, den man beispielsweise für das Öffnen von Schatztruhen benötigt, und 250 Gold zum Erwerb von Items in Läden.

Beseitigung einer Plage

Wer möchte, der kann natürlich auch mit drei weiteren Freunden im Co-op- oder Online-Modus die Plage beseitigen. Dazu muss man allerdings alle sieben zufallsgenerierte Welten, die auf klangvolle Namen wie „Runen von Vori’sothl” oder „Die Eisenwerke” hören, bestehen, in denen nicht nur alle möglichen Fantasy-Rassen, allen voran Goblins und Orks, einem an die Wäsche wollen, sondern auch riesige Gefechtstürme oder Bosse an den Enden einer jeweiligen Welt. Besonders waren eben die Gegnertypen, denen man nicht immer begegnet, wie Goblins ins Heißluftballons, die Bomben auf einen abwerfen.

Wahl der Waffen

Zum Glück sind die Standardwaffen durch zufällig verteilte Upgrades aufrüstbar, wodurch sie beispielsweise stärker werden oder eine höhere Reichweite bekommen. Ablegen wird man die Standardwaffe allerdings nicht und höchstens durch Zweitwaffen, wie Granaten, ergänzen. Das gefundene Geld investiert man beim Händler gegen neue Ausrüstungsgegenstände, die beispielsweise die Lebensenergie erhöhen. Alternativ wirft man das Geld in einen Spielautomaten und hofft auf den großen Gewinn. Fluchen dürfte man, wenn man einmal das Zeitliche segnet, da dann alle Waffen und Upgrades verloren sind. Anders verhält es sich mit dem erhaltenen Stufenanstieg, der auch nach dem Ableben bestehen bleibt. Besiegte Gegner hinterlassen Erfahrungspunkte, die man bei einem Stufenanstieg gegen Verbesserungen, wie mehr Waffenstärke, eintauschen kann. Leider entfaltet sich dieses Rollenspiel-Element aber erst, wenn man bereits einige Durchgänge gespielt hat. Beim ersten Durchlauf ist der erhaltene Vorteil aus den wenigen Stufenanstiegen kaum messbar.

Technik

Anstatt auf Retro-Optik zu setzen, kombiniert „Rogue Stormers“ moderne Grafik mit dem bekannten Fantasy-Thema. Wenn dann bei Explosionen und Mündungsfeuer die Waffen sprechen, zeigt „Rogue Stormers“ seine Muskeln. Kleinere optische Spielereien fallen einem zudem direkt auf, wie beispielsweise das Hard Orc Café. Grundsätzlich hat man allerdings das Gefühl, dass grafisch in Bezug auf etwas abwechslungsreichere Umgebungen mehr drin gewesen wäre. Zudem ist mir die gewählte Kameraperspektive im Solo-Spiel etwas zu weit weg vom Geschehen. Akustisch kracht und knallt es an allen Ecken und Enden und man hat wirklich das Gefühl, dass man sich mitten in einer Schlacht um das Schicksal der Welt befindet. Für die Steuerung braucht man etwas Eingewöhnungszeit, erst nach einigen Minuten wird man den Dreh herausbekommen haben, wie man seinen Kämpfer durch die Welt bewegt mit dem Ziel, möglichst viel Schaden auszuteilen und möglichst wenig Schaden einzustecken.