Im PlayStation Store lassen sich einige Titel finden, die mit einem eigenen Spielkonzept und frischen Ideen begeistern wollen. Ob das auch dem neu erschienenen Jump ‘n‘ Run „Shu“ gelingt, lest ihr im folgenden Testbericht.

Ein dunkler Sturm zieht über das Land

Die Welt des Protagonisten Shu wirkt auf den ersten Blick sehr friedlich. Doch als ein wilder, dunkler Sturm seine Heimat angreift, muss der Held fliehen, um die Wurzel des Übels zu finden und zu bekämpfen. Damit ist die Geschichte des Spiels im Prinzip auch schon erzählt, denn zwischen den Levels gibt es weder neue Dialoge noch Sequenzen, die die Handlung vorantreiben könnten. Lediglich die Puzzleteile, die sich in den Levels sammeln lassen, erklären ein wenig die Hintergründe der Geschichte, trotzdem verschenkt „Shu“ an dieser Stelle ein wenig das Potenzial, den Spieler richtig in die Welt des Titels eintauchen zu lassen.

Fair ansteigender Schwierigkeitsgrad

Im Gegensatz zur Story kann das Gameplay allerdings sehr überzeugen. Anders als bei vielen anderen Genrevertretern, bekommt es der Spieler bei „Shu“ nicht mit Gegnern zu tun. Lediglich die Fallen und Abgründe stellen eine Gefahr für den Helden dar. Das wirkt sich dank der Vielfalt der Fallen allerdings niemals negativ auf den Spielfluss oder den Schwierigkeitsgrad aus, denn trotz der fehlenden Feinde wird das Spiel nach und nach immer fordernder. Damit trotzdem nicht zu viel Frust aufkommt, werden an jedem der großzügig verteilten Checkpoints alle fünf Leben des Helden wiederhergestellt. Wirklich herausfordernd wird es dann aber in den Spielabschnitten, in denen der bösartige Sturm den Hauptcharakter verfolgt, denn hier wird fast jeder Fehler bestraft, weswegen man in diesen Leveln durchaus auch einmal alle fünf Leben aufbrauchen kann. Überhaupt bringen diese Abschnitte immer wieder Abwechslung in das Spieltempo, denn während sich der Rest des Spiels sehr ruhig spielt, wird man in diesen Phasen regelrecht nach vorne gepeitscht.

Kurzweilig und abwechslungsreich

Langeweile kommt jedoch sowieso niemals auf, dafür sorgen schon allein die Gefährten, die „Shu“ auf seiner Reise durch fünf sehr unterschiedliche Ländern mit insgesamt 15 Levels begleiten. In jeder Gegend trifft der Hauptcharakter auf zwei neue Unterstützer, die ihm mit ihren Fähigkeiten unter die Arme greifen. Einer lässt ihn beispielsweise über das Wasser laufen, ein anderer verlangsamt zuschnappende Fallen so, dass man relativ entspannt an diesen vorbeikommt. Nach Abschluss eines Landes verabschieden sich die Gehilfen dann wieder. Das ist zwar ein wenig schade, weil man so nur recht kurz auf deren Fähigkeiten zugreifen kann, auf der anderen Seite bleibt das Spiel dadurch frisch und es wäre vermutlich auch nicht sonderlich einfach, am Ende mit zehn unterschiedlichen Helfern durch die Level zu rennen. Perfektionisten dürften zudem daran interessiert sein, in allen Levels die sechs Vogelbabys aufzusammeln, die dort verstreut sind. Wer möchte, kann die Level auch auf Zeit spielen und seine Leistung mit anderen Spielern auf der Welt vergleichen. Trotzdem hätte das Spiel ein wenig umfangreicher sein können, denn wer nur daran interessiert ist, die Geschichte durchzuspielen, wird schon nach wenigen Stunden damit fertig sein.

Handgezeichnete Charaktere und schöne Klänge

Technisch macht „Shu“ alles richtig. Die tolle, eigens komponierte Musik trägt sehr zur Stimmung bei und lässt den Spieler vor allem in den Abschnitten, in denen der Protagonist vom Sturm verfolgt wird, mitfiebern. Auch die handgezeichneten Charaktere und Landschaften sind sehr hübsch und verhelfen dem Spiel zu einer persönlichen Note.