Gerade Spiele, die in eine ganz besondere Nische gehen wollen, die nicht viele Vertreter hat außer einen, der seit Jahrzehnten hoch oben auf dem Thron sitzt, ist es ganz schwierig sich einen Namen zu machen. Dieses Schicksal wird wohl nun auch „Aqua Moto Racing Utopia erleiden, das sich als waschechtes Jetski-Spiel gegen den absoluten Klassiker „Wave Race“ stellt. Wie das spritzige Rennspiel aus Schweden abschneidet, verrät die folgende Review.

Passender Umfang

Wie es sich für ein Rennspiel nun einmal so gehört, muss man zunächst aus sehr wenigen Möglichkeiten seinen Avatar erstellen, der einem Land zugeordnet wird. Danach geht es dann auch schon ans Eingemachte. Die Modi-Auswahl ist tatsächlich sehr umfangreich geworden: Man hat Championship-Serien, Trick-Wettbewerbe, freie Fahrten, wo Gegenstände gesucht werden müssen, und auch noch einige weitere. Aber an sich spielen sie sich alle sehr ähnlich. Die Strecken sind auf mehrere Ortschaften aufgeteilt, die zwischen vier bis fünf unterschiedliche Tracks haben. Dabei sind die Umgebungen tatsächlich abwechslungsreicher gestaltet als gedacht. Sehr schön ist auch, dass das Spiel mit verschiedenen Gewichts-Klassen, Modi, Championships und Herausforderungen sehr umfangreich ausgefallen ist. Wer alles haben möchte, der wird schon von der ersten Sekunde an gefordert.

Zwiegespaltene Wasserphysik

Spielerisch hingegen macht man dann für ein Rennspiel typisch eher das Gleiche. Man fährt entweder ein Rennen, bei dem man um Bojen Slalom fährt oder über Rampen springt, um Tricks zu machen, die dann den Turbo auffüllen, den man für einen extra Boost verwenden kann. Das klingt nach typischer Wassersport-Ware und das ist es auch. Wer das mag, wird sich hier aber wohl fühlen können.

Das wichtigste in einem solchen Spiel ist sowieso die Wasser-Physik. Bei „Aqua Moto Racing Utopia” ist diese ein wenig zwiegespalten. Während das Wasser ganz hübsch anzusehen ist und man auch ordentlich durchgeschüttelt wird, fühlt es sich so an, als wenn das eigene Jetski keinerlei Gewicht hat. Durch fast jede Welle wird man viel zu hoch in die Luft geschleudert und verliert so einiges an Kontrolle sowie Geschwindigkeit. Teilweise geht es sogar so weit, dass man Abschnitte einfach überspringt, weil man zu hoch gesprungen ist.

Flaggen, Hügel, Pucks & Enten

Es gibt auch noch diverse Mehrspieler-Varianten, die man sowohl offline als auch online spielen kann. Neben den zuvor erwähnten Modi gibt es auch noch die Party-Spiele. Diese sind Jetski-Varianten von Capture the Flag, King of the Hill oder einem leider eher schlechten Klon von „Rocket League”, wo man einen über großen Puck in das Tor bugsieren muss. Das wohl merkwürdigste Party-Spiel ist aber das Sammeln von Bade-Enten. In diesem muss man bunte Enten einsammeln und so fahren, dass der Gegner die Erpel nicht von einem wegnehmen kann. Das macht vor allem in den letzten Sekunden noch einmal ordentlich Spaß, wenn sich dann der Gesamtsieger entscheidet. Aber insgesamt muss man schon sehr viel Bock auf Jetski-Action haben, um sowohl alleine als auch mit anderen Spaß an dem Spiel zu haben.

Dreamcast-Avatare

Denn auch optisch gewinnt „Aqua Moto Racing Utopia” neben dem Wasser keinen Blumentopf. Die gebotenen Individualisierungs-Optionen der Avatare, die wirklich aussehen, als wenn sie von einem Dreamcast-Spiel kommen, sind viel zu gering, als dass man wirklich das Gefühl bekommt man würde einen individuellen Charakter erstellen. Auch der Rest der Umgebungen ist zwar optisch unterschiedlich aber dennoch nicht allzu schön anzusehen. Der Soundtrack ist hier mal wieder als eher belanglos zu bewerten, der im Hintergrund läuft ohne ihn groß zu bemerken. Wenigstens läuft das Spiel technisch rund.