Nein, „Tango Fiesta“ ist kein neues Musikspiel und somit liegen dem Spiel auch keine passenden Tanzschuhe bei. Stattdessen haben wir es mit einem waschechten Twin-Stick-Shooter zu tun, der einen zurück in die 80er-Jahre schickt. Warum wir allerdings lieber in 2017 bleiben, möchten wir euch nun im Rahmen unserer Review erzählen.

Geschichte

Heute – John Strong ist ein alter Mann, ein vergessener Held der noch einmal seine glorreichsten Taten in der Öffentlichkeit präsentieren möchte, wozu er einen erzählerischen Rückblick vornimmt. 1980 – Eigentlich hat John Strong gerade Urlaub, allerdings bekommt er einen dringenden Telefonanruf aus der Heimat: Die Tochter der Präsidenten wurde entführt. Diese Tatsache allein wäre schon schlimm genug, wenn sie nicht gleichzeitig auch noch die Freundin von John wäre. Zum Glück sind die Entführer mit der Präsidententochter in John’s Urlaubsparadies geflohen, so dass er sich nur noch seine Waffen aus dem Reisekoffer holen muss. Wem die Geschichte an diesem Punkt schon an den Haaren herbeigezogen vorkommt, der sei vorgewarnt, dass auch die späteren Handlungsbögen der Einführung in Sachen Absurdität in nichts nachstehen.

Rettungsaktion im…

Und so wird aus der anfänglichen Rettungsaktion am Strand eines Urlaubsparadies, bei dem man feindliche Guerilla-Kämpfer in ihre Schranke weist, schon einmal schnell ein Überlebenskampf auf einem Friedhof, auf dem sich Untote aus ihren Gräbern erhoben haben oder die finale Schlacht gegen einen verrückten Wissenschaftler im Riesenroboter, der nach der Weltherrschaft strebt. John greift bei seinen Rettungsaktionen auf ein großes Waffenarsenal zurück, wobei vom Maschinengewehr bis zum Flammenwerfer alles dabei ist, was ein erfolgreicher Held benötigt.

Die Waffen hören auf Namen wie Hong Kong 84, Steel Auger und Woodstock 69. Sie unterschieden sich in den Kategorien Schaden, Feuerrate, Munitionskapazität und Reichweite. John nimmt bei jedem Einsatz aber nur eine Primär- und eine Sekundärwaffe, sowie eine Wurfwaffe, zu denen beispielsweise Granaten gehören, mit. Natürlich stehen zu Beginn nicht alle Waffen zur Auswahl bereit. Viele muss man sich mit dem Gold, welches man für das Eliminieren von Gegnern bekommt, erst noch kaufen.

Ein Held und seine Missionen

Wirklich abwechslungsreich sind die Missionen übrigens nicht: Zerstöre X, Besiege Y oder Eliminiere eine Anzahl von Z Gegnern zählen zu den Aufträgen die per Zeitreise aus den 80er Jahren ins Jahr 2017 gelangt sind. Auch die Kämpferriege scheint aus den 80er Jahren zu stammen, anders wären muskelbepackte Helden, vollbusige Damen oder ein RoboCop nicht zu erklären. Wirklich schlimm ist das zwar nicht, wenn man nicht ständig nachladen müsste. Ständig lädt der Held der Welt nach, während der Gegner einen auch schon einmal aus der Luft ins Visier nimmt. Dann heißt es sich schnell einen Schutz suchen, für den sich beispielsweise Bäume, Aktenschränke und kleinere Hütten eignen. Alternativ weicht man den feindlichen Geschossen beim Nachladen auch aus und verhindert, dass der gesuchte Unterschlupf beschossen wird und in die Luft geht.

Wer nicht am Schwierigkeitsgrad scheitert, wird nach circa zwei Stunden das Ende gesehen haben und kann sich dann noch am Arcade-Modus versuchen. Wirkliche Begeisterung kommt zwar auch hierbei nicht auf. Im Endeffekt sollte man, ganz gleich für welchen Spielmodus man sich entscheidet, drei Freunde einladen, um das „Abenteuer“ gemeinsam zu überstehen.

Technik

Aufgrund der farbenfrohen Gestaltung gefällt mir „Tango Fiesta“ wesentlich besser als „Crimsonland“, allerdings heißt das noch nicht viel. Die Hand voll Spielwelten hauen einen grafisch nämlich nicht sonderlich um, eigentlich wirken sie sogar ziemlich leer. Am Strand gibt es beispielsweise einige Gebäude, Fahrzeuge, Palmen, Sträucher und Steine und damit hat es sich schon beinah. Außerdem stürzen immer die gleichen Gegnertypen auf einen ein. Zwar sind die Animationen flüssig und Explosionen schön anzusehen, aber damit hat es sich auch schon. Die deutschen Bildschirmtexte sind ein netter Bonus, ansonsten fällt der Sound aber in die Kategorie schlicht.