Schon nach dem Tutorial fühlte sich „Konrad the Kitten“ wie ein nostalgischer Trip an, den ich so schnell nicht vergessen werde. Für das Spiel habe ich nämlich eines meiner Lieblingskuscheltiere aus Kindertagen genommen, diesen in einen Kontroller umgewandelt und ihn dank PlayStation VR in eine Katze verwandelt. Das Spiel verspricht eine Art Tamagochi in der Virtuellen Realität, das jeden Tag unterhalten soll. Ob der Spaß der Einrichtung auch auf das eigentliche Spiel übertragen wird, haben wir deshalb für euch herausgefunden.

Meine erste eigene Katze

In „Konrad the Kitten“ verwandelt sich der PlayStation Move-Controller in eine Katze, die unterhalten werden will. Wahlweise darf man den Controller jedoch auch an ein Kuscheltier binden und die Katze somit regelrecht fühlen, was überraschend gut funktioniert. Dabei wird auch klar, dass man nicht etwa das Kätzchen streichelt oder mit ihm interagiert, sondern man hält die Katze selber in den Händen, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Aufgabe ist nun nicht schwer, sondern harmonisch, denn Konrad hat eine Energieleiste, die sich mit jeder Aktivität leert. Er kann in einer Box spielen, Toilettenpapier schnappen oder andere Spielereien genießen, während man Herzen und Münzen sammelt, um neue Beschäftigungen oder optische Boni freizuschalten.

Das Spielerlebnis ist alles andere als herausfordernd, dennoch macht es unglaublich viel Spaß sich um die Katze zu kümmern. Man stellt Konrad einfach neben einen Fressnapf oder in die Box und sieht zu, wie er beschäftigt wird. Rund 20 Minuten dauert es, bis sich seine Leiste leert und er eine Pause braucht. Dann beendet man das Spiel und schaut am nächsten Tag vorbei. Das könnte langweilig werden, die Kurzweiligkeit und eine Fülle an Aktivitäten motiviert aber immer wieder, das Spiel zu starten.

Spielen statt streicheln

Mit den Herzen kann man Konrad hochleveln, was insgesamt fünf Regionen und fünf Minispiele freischaltet. Die Regionen sind optisch ansehnlich und bieten lustige Gelegenheiten, Konrad beim Spielen zuzusehen. Man trainiert die Katze regelrecht, denn neue Funktionen sowie weitere Optionen werden mitunter erst nach einigen Tagen freigeschaltet. Dadurch wird man auch motiviert, ein paar Mal die Woche in Konrads Welt einzutauchen und zu schauen, was es für neue Sachen gibt. Leider dauert es ein wenig zu lange, bis man die Anfangsgegenstände freigeschaltet hat, das soll jedoch durch ein Update verbessert werden. Es wird zudem deutlich kommuniziert, dass man nicht stundenlang dransitzen sollte, sondern für einige Minuten zum Abschalten von actionreicheren Spielen. Zudem wird damit auch bewiesen, dass es nicht immer spektakulär in VR abgehen muss, sondern man sich auch entspannen darf. So ein harmonisches und entspannendes Spiel wie „Konrad the Kitten“ hat PlayStation VR noch benötigt.

Motivierende Herausforderungen

Die fünf Mini-Spiele sind simpel gestrickt, was auch gut so ist. Sie machen aber immer wieder Spaß, vor allem da sie durch ein Glücksrad schön in das Spiel eingebunden werden und keinen gesonderten Modus darstellen. Anfangs darf man nur Mäuse jagen, später werden jedoch weitere Spiele freigeschaltet. Nur die Katze durch Ringe zu führen hat für etwas Frust gesorgt, da das Tracking auf einer Seite nicht perfekt war und somit zu vielen Fehlversuchen führte. Ansonsten lief alles gut, und es macht sogar Sinn, sich hier Mühe zu geben. 

Durch die Spiele erhält man Münzen, die man im Shop ausgeben kann, um Konrad zu verändern. Von einem anderen Fell über Brillen bis hin zu niedlichen Mützen kann man seinen treuen Begleiter den eigenen Wünschen nach anpassen. Deshalb möchte man auch regelmäßig zurückkehren, denn seine Sammlung zu vervollständigen stellt das Langzeitziel dar. Die Macher versprechen aber bereits Updates, um noch mehr Kleidungsstücke nachzuliefern.

Zauberhafte virtuelle Welt

Für „Konrad the Kitten“ braucht man eine Menge Platz auf dem Boden. Man spielt nämlich im Sitzen, was für die Zeit angenehm ist. Die Einstellung der Kamera kann aber schwierig werden, denn am Bildschirm wird zwar der Winkel angezeigt, nicht aber ein Bild des Bereiches, den die Kamera einfängt, weshalb man zu lange nachjustieren muss, bis man eine wirklich freie Spielfläche hat. Einmal erledigt funktioniert jedoch alles gut, und bis auf kleine Probleme bei einem Mini-Spiel gab es im Test keine Tracking-Probleme. 

Optisch setzt das Spiel auf einen schlichten Stil, der durch die bunten und nahezu Cartoon-artigen Räume überzeugen kann. Auch die Animationen sind gelungen, weshalb man Konrad gerne beim Spielen zuschaut. Die Musik ist zwar etwas repetitiv, dank Spotify kann man aber selbst die Kontrolle darüber übernehmen.