Gerade bei Indie-Spielen stehen Genre-Mischungen hoch im Kurs. Mit „Octahedron“ gibt es jetzt die Vermählung aus Platformer und Rhythmus-Spiel. Was man davon erwarten kann, zeigen wir im Folgenden.

Plattform-Zauber

Das Jump ‘n‘ Run-Gameplay ist wirklich simpel ausgefallen. In der Form eines Männchens muss man Plattformen hochspringen, Gegnern ausweichen und Sachen einsammeln. Aber wenn das schon alles wäre, dann würde ja die große Wendung fehlen, die das Spiel interessant macht. Denn man kann in jedem Level per Knopfdruck eine Plattform direkt unter sich erschaffen, die man dann entweder bewegen kann oder von ihr weiter springt. Im Laufe des Spiels bekommt man neue Plattformen, mit denen man zum Beispiel schießen kann, was dafür sorgt, dass nie wirklich Langeweile aufkommt. Zudem ist der Levelaufbau interessant genug gestaltet, was daran liegt, dass man nicht von links nach rechts, sondern von unten nach oben klettern muss. Diese Vertikalität bringt einen gewissen frischen Wind mit sich und hebt das Spiel doch von vergleichbaren Titeln ab.

Vertikale Level

„Octahedron“ bietet insgesamt 50 Level, die in mehreren Welten unterteilt sind und durch eine unverständliche Geschichte verbunden ist. Die Level an sich sind recht kurz, wodurch der Wiederspielwert durch andere Systeme erzeugt werden muss. Deshalb gibt es gleich vier Kriterien für den Abschluss. Diese beziehen sich darauf, ob man alle sammelbaren Objekte hat, die Geschwindigkeit und wie viele Plattformen man erstellt, wobei die Anzahl abhängig davon ist, ob man alles sammelt oder nicht. Vor allem letzteres ist ein interessanter Aspekt, den das Spiel zu einem Puzzle-Spiel transformiert. Man kann zwar einfach Plattformen nach Belieben erstellen, wenn man sich aber an das Limit hält, muss man genau überlegen, wann man die Plattform setzt und für welchen Zweck man sie braucht. Sowieso ist der große Kniff des Spiels, der einen dran hält, das Erstellen von Plattformen und zu sehen, wie komplex die Vertikalität der Level wird.

Fehlender Rhythmus

Das zweite Element, das immer wieder genannt wird, ist Rhythmus. Wenn man in diesem Bezug zum Beispiel an „Sound Shapes“ denkt, in dem sich die ganze Welt nach dem Rhythmus der Musik bewegt, wird man doch etwas enttäuscht. Zwar sind die Farben im Hintergrund auf die Techno-Musik abgestimmt und auch manche der Gegner haben einen eigenen Rhythmus. Am Ende merkt man aber nicht viel davon, dass die Level auf die Musik abgestimmt sind. Das ist aber auch nicht so schlimm, da es dem Spielspaß keinen Abbruch macht. Ein wenig fehlgeleitet wird der Käufer hier zu Beginn aber trotzdem.

Neon-Charme

Rein optisch kann der Pixel-Look auf Bildern erst einmal nicht überzeugen und auch in Bewegung ist man doch manchmal etwas verwirrt. Die ständig wechselnden Farben führen aber doch dazu, dass man Neon-Charme spürt und nach einiger Zeit kann man dann auch Gegner und Plattformen vom Hintergrund unterscheiden. Der Soundtrack ist passend dazu komplett elektronisch und dröhnt über die Lautsprecher.