Neben Shootern sind Tower Defense-Spiele eines der großen Genres für VR. In diesen Mix springt „Animal Force“ hinein und möchte durch niedliche Tiere, schöne Welten und diverse Mehrspieler-Modi überzeugen. Ob das gelingt, verrät unser Test.

Rettet die Welt!

Die Geschichte besteht eigentlich nur daraus, dass ein Bösewicht die Welt erobern möchte und der Spieler das verhindert. Mehr gibt es nicht, weshalb man nach dem Tutorial direkt ins Geschehen geworfen wird. An Stelle von Türmen, die die Aliens abwehren, stehen dem Spieler kleine Tierchen zur Verfügung, die frei in der Luft platziert werden können. Es ist wichtig, die angezeigten Gegner-Pfade stets zu beobachten und die Tiere so einzusetzen, dass sie nicht zulassen, dass die Feinde Menschen entführen. Dafür stehen dem Spieler mehrere Wesen zur Verfügung, die ganze Bereiche sprengen, gezielt auf Feinde schießen oder diese sogar verlangsamen. Der Spieler muss jedoch vorab entscheiden, welche er einsetzen möchte, weitere dieser Einheiten erscheinen erst im Verlauf der Level.

Langwierig und unfair

Obwohl die ersten Herausforderungen noch interessant sind, wird das Spiel schnell eintönig. Regelmäßig kommen neue Tiere und Feinde hinzu, jedoch fehlt die Abwechslung. Das Upgraden der Einheiten dauert auch viel zu lange, ist aber oft gar nicht nötig, da der Spieler mit Tieren beworfen wird. Die Entscheidung, die Tiere frei in der Luft zu platzieren, erweist sich ebenfalls als suboptimal. In hektischen Situationen ist es enorm schwierig, die dreidimensional platzierten Einheiten zu koordinieren und es entsteht ein einziges Chaos. Da sich auch die Pfade der Feinde ändern, und man manchmal nicht rechtzeitig alle Einheiten umsetzen kann, wird man auf diese Weise unfreiwillig einige verlieren. Zwar unterhält die Anzahl der Level für einige Stunden und ein Sternesystem soll Wiederspielwert garantieren, doch leider nutzen sich die Mechaniken derart früh ab, dass man sich dazu zwingen muss, alles zu sehen. Ein weiteres Problem ist das Balancing, denn spätere Level werden geradezu unfair und durch die Perspektive nahezu unmöglich zu meistern. Da helfen auch die Boss-Kämpfe nicht, die die Formel nicht auflockern können.

Niedlich

Optisch überzeugt das Spiel durch viel Farbe und auch die Planeten sind schön gestaltet. Leider befindet man sich über ihnen und interagiert nicht mit der Umgebung. In den eigentlichen Leveln heißt es dann immer in die Luft zu starren, die sehr unspektakulär ist. Auch wenn die Tiere liebevoll gestaltet sind,verfügen sie über keine besonders abwechslungsreiche Animationen, während sich die Feinde zu sehr ähneln. Die nette Musik sticht nicht heraus, die Soundkulisse hört sich durch das Geschehen leider hoffnungslos überladen an. Zumindest funktioniert die Steuerung mit einem Move-Controller sehr gut.

Die eigentliche Attraktion?

Sehr merkwürdig sind die Mehrspieler-Modi, die nichts mit dem eigentlichen Abenteuer zu tun haben. Hier treten immer bis zu drei Spieler am TV gegen denjenigen unter PlayStation VR an, was durchaus spaßig klingt. In einem davon muss die Gruppe Statuen klauen, während der Solist diese entdeckt und abschießt. Ein anderer Modus stellt den VR-Spieler vor die Aufgabe, die menschlichen Gegner aus einer Menschenmasse herauszupicken. Der letzte verfügbare Spielmodus stellt die TV-Spieler vor die Aufgabe, Menschen zu retten, während der Spieler in der Virtuellen Realität dieses Vorhaben sabotiert soll. Keines der Spiele ist schlecht und alle eignen sich für kurze Runden, die sehr unterhalten. Leider lenken sie nicht vom enttäuschenden Hauptspiel ab, werten das gesamte Paket jedoch auf. Wer bereits von „The Playroom VR“ begeistert war, das kostenlos erhältlich ist, wird hier drei nette Neuzugänge finden.