Die „The Elder Scrolls Online“ wird erneut größer. Wie schon die Erweiterung zu Morrowind geht es diesmal in ein Gebiet, das die Fans aus der Vergangenheit kennen. Sommersend war nämlich schon ein Schauplatz in „The Elder Scrolls: Arena“, wird nun jedoch optisch so schön präsentiert wie niemals zuvor. Ob die Neuerungen das MMORPG auch bereichern, haben wir für euch herausgefunden.

Ein neues Kapitel

Die Geschichte dreht sich diesmal rund um die hohen Elfen, die die Grenzen von Sommersend für alle Lebewesen geöffnet haben. Dadurch schließt die Geschichte direkt an die Morrowind-Erweiterung an, besonders stark ist jedoch die Atmosphäre. Während die Insel schön inszeniert ist, sind die Bewohner gar nicht von den Besuchern begeistert. Egal ob in Dialogen oder einfach beim Vorbeigehen, ständig wird der Spieler als Wesen zweiter Klasse angesehen. Dadurch kommt es zu besonders lustigen aber auch dramatischen Momenten, wenn die verschiedenen Rassen miteinander interagieren. Zudem reagieren die Bewohner anders auf einen, wenn man einer bestimmten Rasse angehört.

Die Quests selber enttäuschen ebenfalls nicht. Die Aufgaben sind so vielfältig wie spaßig, selbst wenn keine Kämpfe involviert sind. Mal muss eine Undercover-Mission abgeschlossen werden, und selbst die Zeit wird später zum Thema. Natürlich leben diese Geschichten von den Überraschungen, doch nicht alle können diese hohe Qualität beibehalten. Das ist aber gar nicht so schlimm, da der Großteil des inklusive Nebenmissionen rund 35 bis 40 Stunden langen Abenteuers an die Konsole bannt.

Die neue Welt

Am Ablauf selbst hat sich nicht verändert, weshalb es weiterhin auf die Jagd nach Questmarkern geht. Dabei erkundet man natürlich Sommersend und obwohl der Handlungsort wunderschön geworden ist, fühlt er sich ein wenig zu vertraut an. War Vvardenfell noch ein kreativer Schauplatz, werden einem hier genau die Gebäude und Konstruktionen geboten, die man sich bei dem Thema Hochelfen vorstellt. Natürlich gibt es abseits der Stadt noch überraschende Ecken und nicht alles sieht so aus, wie man es erwarten würde. Ein wenig mehr Persönlichkeit hätte Sommersend jedoch gut getan.

Ansonsten wird das Gewohnte geboten, was schon seit der Morrowind-Erweiterung die Spieler glücklich gemacht hat. Natürlich gibt es mehr Gegenstände, tägliche Herausforderungen, und sogar ein neuer Ausflug für bis zu zwölf Spieler halten bei Laune. Leider gibt es keine neue Charakterklasse, weshalb die Erweiterung sich manchmal wie ein etwas schwächeres Paket anfühlt wie der Vorgänger. Dafür gibt es eine neue Fertigkeitslinie, die den Spieler die Zeit manipulieren lässt, was zahlreiche neue Herangehensweisen ermöglicht. Leider müssen dafür Risse in ganz Tamriel geschlossen werden, was zu einer nervigen Aufgabe für diejenigen wird, die mit der Erweiterung einsteigen.

Fesselnde Handlung

Die gesamte Geschichte sowie deren Verlauf ist jedoch das eigentlich beeindruckende. Gerade die Menge an Überraschungen begeistert, doch die verschiedenen Persönlichkeiten und Dialoge sind die Stärke, die „The Elder Scrolls Online“ einzigartig macht. Hier wird eine derart hohe Qualität beim Drehbuch geboten, die man nicht unbedingt in einem MMO erwarten würde. Das ist so fesselnd, dass die Reise nach Sommersend für Solisten genauso eine Empfehlung ist wie für diejenigen, die mit einer Gruppe unterwegs sind. Die Liebe zum Detail ist durchweg bemerkenswert.

Keine perfekte Neuerung

Viele Spieler haben es gefordert, die Macher liefern es nun endlich, nämlich ein neues Craftingsystem. Dieses lässt Schmuck herstellen und sogar verbessern. Leider muss hier viel Zeit investiert werden um die Fertigkeiten zu verbessern und einen riesigen Haufen an Material zu sammeln. Anstatt zu recherchieren kann man gegen echtes Geld auch entsprechende Schriftrollen kaufen, die den nicht spaßigen Teil dieses Prozederes entfernen. Diese Art von Mikrotransaktion ist jedoch besonders bitter und lässt vermuten, dass dieses System nicht ohne Hintergedanken langwierig gestaltet wurde. Wer dennoch genug Zeit investiert, darf sich über mächtige Boni freuen, die den Charakter deutlich verbessern können.

Mehr vom Selben

Eigentlich macht die Erweiterung alles vieles richtig, leider kann sie nicht durchweg begeistern. Trotz der Qualität fehlt es etwas an Quantität, um Spieler länger als nur einen Monat an das MMO zu fesseln. Hier werden starke Geschichten und abwechslungsreiche Quests geboten, doch sind diese einmal erledigt kehrt man zurück zu dem MMO-Ablauf, der Solisten langweilen wird. Mehr Städte und neue Charakterklassen hätten die Erweiterung noch größer machen können, so ist sie jedoch ein unterhaltsames Paket, das nicht ganz an die Begeisterung der vorherigen Erweiterung herankommt. Vor allem auch deswegen, da hier nur mehr vom bekannten geboten wird, anstatt echte Innovation zu bieten.