Wenn ein Spiel eine Botschaft vermitteln möchte, ist das grundsätzlich ja schon einmal sehr löblich. Wenn es dann aber an der Umsetzung hapert, ist dies meist sehr schade. So ein Fall ist leider auch „The Path of Motus”.

Persönlich

Schon früh im Spiel wird klar, dass Entwickler Michael Hicks sich hier keine Geschichte ausgedacht hat, sondern dass er etwas sehr persönliches zeigen möchte. Man verfolgt Goblin Motus in mehreren Lebensphasen, und stellt sich dabei gleich mehreren Herausforderungen. Zum einen möchte er nicht den Weg gehen, den sein Vater für ihn vorgesehen hat, sondern seinen eigenen. Und zum anderen wollen viele andere auf seinem Weg ihn mit Worten verletzen. Unterwegs fügt sich die Geschichte auf verschiedene Arten zu einem großen Ganzen zusammen, und eine Botschaft wird ganz besonders im Gedächtnis hängen bleiben. Wer sich für tiefgreifende Botschaften im Medium Videospiel begeistern kann, sollte vielleicht gar nicht bis zu den Macken im Gameplay weiterlesen, denn über diese kann man in den zwei bis drei Stunden Spielzeit durchaus hinweg sehen.

Wortgefechte

Eingangs haben wir schon erwähnt, dass viele Motus mit Worten verletzen wollen. Das ist dabei nicht nur metaphorisch gemeint, sondern sogar ein Element des Gameplays. Denn sie werfen einem die Worte sichtbar wie ein Geschoss in unterschiedlicher Farbe entgegen, die man passend beantworten muss. Trifft einen das Wort, so geht es direkt zurück zu einem der vielen fair verteilten Rücksetzpunkte. Doch auch die Niederlage kann man ertragen, denn jede einzelne Auseinandersetzung ist wie ein kleines Puzzle aufgebaut. Positionierung und auch Bewegung der Gegner, Plattformen und mehr machen es meistens notwendig, dass man die Situation genau erfasst und im richtigen Moment die Antwort los schickt. Leider ist die Steuerung etwas träge, so dass man mehr als nur einmal unverschuldet beim Rücksetzpunkt landen wird.

Brücken

Das zweite Spielelement ist ein bekanntes Puzzle-Spiel, quasi ein entfernter Verwandter von „Picross”. Man muss mehrere Kreise mit Zahl in der Mitte mit ein oder zwei Linien so verbinden, dass die Gesamtzahl der angrenzenden Linien genau der Zahl im Kreis entspricht. Hat man eines der Puzzle gemeistert, entsteht meist eine Brücke über einen Abgrund. Prinzipiell ist auch dieses Gameplay-Element sehr spaßig, leidet jedoch genau unter dem gleichen Problem wie die Auseinandersetzungen. Aufgrund der trägen Steuerung geht es nicht grade flüssig von der Hand, den Cursor auf einem Kreis zu platzieren und die Linie zum nächsten zu ziehen.