PlayStation VR hatte im letztem Jahr bereits einige Hits, die aber eher unter dem Radar gelaufen sind, da das Medium immer noch als Nische gilt. Aber ein Spiel, das mittlerweile jeder kennen sollte und auch von Mainstream-Medien beachtet wurde, ist „Beat Saber“. Das VR-Musikspiel mit Lichtschwertern hat es jetzt endlich auf PlayStation VR geschafft und wir haben uns für euch durch das Spiel geschwitzt.

Schwitzen unter der Brille

Manche VR-Spiele, wie zum Beispiel „Sprint Vector“, waren schon recht aktiv und haben einen ins Schwitzen gebracht, aber „Beat Saber“ toppt das Ganze noch einmal. Bewaffnet mit zwei Lichtschwertern muss man herannahende Blöcke im Takt der Musik zerstören. Auf diesen ist durch eine Markierung auch klar dargestellt, von welcher Richtung aus man sie treffen muss. Um mehr Punkte zu erzielen muss man diese mittig und in einem 90-Grad-Winkel zerschlagen. Dazu kommen noch Wände, denen man physisch ausweicht, und Bomben, die man mit den Schwertern nicht treffen sollte. Wirklich mehr steckt hinter dem Spiel nicht, aber das muss es auch gar nicht.

Perfektes Spielgefühl

Denn die Entwickler von „Beat Saber“ haben ein perfektes Spielgefühl erschaffen. Bereits von der ersten Minute an schwingt man intuitiv und in einer Art Choreographie die Schwerter hin und her. Man führt im Grunde mit den Move-Controllern einen rhythmischen Kampf durch und ist in den knapp zwei bis drei Minuten, die ein Song dauert, komplett in seiner eigenen Welt. Selten war ein Spiel in VR allein durch sein Gameplay und ohne eine große Geschichte oder einnehmende Umgebung so intensiv und immersiv. Es ist erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man „Beat Saber“ spielt und man überhaupt nicht merkt, was um einen herum passiert. Das liegt vor allem daran, dass die Entwickler die Noten perfekt platziert haben. Es gibt kein besseres Musikspiel in VR und es schafft es sogar im gesamten Genre sehr weit vorne mitzuspielen. Zudem hat es sich nie so spaßig angefühlt, sein tägliches Workout zu machen.

Keine Custom-Songs dafür mehr Modi

„Beat Saber“ ist aber natürlich im Herzen ein Musikspiel und da ist die Musik sehr wichtig. Natürlich gibt es auf dem PC bereits die inoffizielle Methode, um eigene Songs in das Spiel zu bringen, aber darauf können PSVR-Spieler natürlich nicht zurückgreifen. Dafür gibt es 16 von den Entwicklern bereitgestellte Songs, die in naher Zukunft durch DLC-Pakete mit je zehn neuen Songs erweitert werden. Bisher sind diese Lieder so gut wie alle extra für das Spiel erstellt und sehr elektrolastig. Wenn man das Genre mag, ist man hier natürlich komplett zuhause, aber auch so kann der Soundtrack überzeugen. Das liegt halt auch zu einem großen Teil daran, dass die Noten perfekt sind, aber auch so erzeugen sie die richtige Atmosphäre, die perfekt zum Spiel passt. Man möchte zwar nach mehreren Stunden mehr Songs haben und ist vielleicht irgendwann enttäuscht immer nur das gleiche spielen zu können. Bedenkt man aber, dass die von Spielern erstellten Songs oft einfach nicht gut passen, ist man dann doch mit der gegebenen Auswahl sehr zufrieden und für jeden sollte etwas dabei sein.

Um zusätzlich dazu auch etwas mehr zu bieten, als nur die bloßen Songs, gibt es auch noch zwei brandneue Modi. In der Kampagne muss man in immer schwierigere Missionen mit verschiedenen Modifikatoren, die man allesamt auch im freien Spiel einstellen kann, meistern. Das fängt einfach an und entwickelt sich sehr schnell zu einer richtigen Herausforderung. Aber trotzdem ist man sehr motiviert, die verschiedenen Aufgaben, wie eine bestimmte Combo-Zahl oder eine Punktzahl, zu erreichen. Durch die graduale Steigerung des Schwierigkeitsgrades wird man aber nie zu sehr frustriert und kann seinen Skill nach und nach verbessern. Mit den Party-Modi gibt es auch noch die Möglichkeit, sich lokal um Punktzahlen mit seinen Freunden herauszufordern. Dafür hat man die gleichen Modifikatoren zur Hand wie im freien Spiel. Dazu gehört auch die Möglichkeit, manche Lieder mit nur einem Lichtschwert oder Songs mit Blöcken ohne Richtungspfeile zu spielen.

Gelungenes Tracking

Bei „Beat Saber“ gibt es noch eine ganz wichtige Komponente, die das Spiel zu dem macht, was es ist: das Tracking. Der wohl kritischste Punkt bei der PSVR-Umsetzung ist dem Team absolut gelungen. Hat man sein eigenes Setup gut kalibriert und auf generelle Tipps geachtet, dann funktioniert der Roomscale und damit auch das Tracking der Move Controller so gut wie einwandfrei. Ganz selten verliert er mal die Position und entgleitet einem, aber das ist durch die schnellen Bewegungen rasch behoben. Dazu kann man sich wunderbar bücken und kann wirklich auf jeder Stufe das Spiel auch mit PSVR vollends genießen. Das Spiel sieht auch auf der Standard-PS4 klar aus und bietet einen tollen Stil. Einzig ein paar mehr Hintergrund-Variationen hätten der Abwechslung gut getan.