Boxen in VR macht mehr Spaß, als man jemals hätte erahnen können. Obwohl Spieler lediglich in die Luft schlagen, haben Spiele wie „Creed“ und „Knockout League“ bewiesen, dass das Konzept wunderbar umgesetzt werden kann. In dieser Liga möchte auch „Boxing Apocalypse“ mitspielen, das sich allerdings mehr vornimmt, als es abliefern kann. Wieso ihr einen Bogen um das Spiel machen solltet, verraten wir euch im Test.

Außerirdisch

Von Aliens entführt, muss der Spieler fortan im Weltall gegen die Monster kämpfen, um sich aus der Misere zu befreien. Es gibt zwar einige Zwischensequenzen, diese erklären allerdings nicht viel und wurden dürftig animiert, sodass man eher lachen muss, als dass man die Szenen mit Spannung verfolgt. In fünf Leveln geht es nun gegen die Aliens, gegen die der Spieler boxen muss. Das geschieht über ein paar Arten von Schlägen, dem typischen Blocken, einem aktivierbaren Schild sowie einem Powerpunch, der zwar aufgeladen werden muss, dafür aber ein sofortiges KO garantiert.

Das Boxen selbst bereitet leider kaum Freude. Das liegt einerseits an den unglaubwürdigen Animationen, denn wenn man die Gegner trifft, schrecken diese stets auf dieselbe Art zurück. Der Spieler schlägt deshalb eher in die Luft, während die Aliens sich merkwürdig bewegen, anstatt auf entsprechende Treffer zu reagieren. Zudem werden die Aktionen nicht immer richtig ausgeführt, und es bleibt schwierig, ein Gefühl dafür zu gewinnen, wann die Feinde getroffen werden und wann nicht. Leider lässt sich auch das Angriffsmuster der Gegner zu leicht erahnen, sodass das Abwechseln von einem Schlag sowie dem Blocken zu gut funktioniert und überhaupt keine Herausforderung entsteht. Da helfen auch mehrere Schwierigkeitsgerade und optionale Ziele nicht. Lediglich die Bosse wirken auf den ersten Blick spannend, doch auch diesen gegenüber muss man sich keine neuen Strategien ausdenken.

Ausgelaugt

Bis auf die fünf Level hat das Spiel leider nichts für Einzelspieler zu bieten. Es geht ständig gegen dieselben Aliens in den Kampf, die zudem wirklich grausig aussehen. Auch die verschiedenen Orte sehen furchtbar aus und vermitteln nicht gerade eine packende Atmosphäre. Abschließend gibt es noch diverse kosmetische Items, die allesamt belanglos sind, aber wenigstens ein Spielziel bieten. Das war es dann aber auch schon mit „Boxing Apocalypse“, dessen Gameplay keinen Spaß bereitet und dessen Optik eher abschreckt.

Chaotisches Paar

Zumindest fast, denn normale Kämpfe lassen sich auch im Online-Modus austragen – vorausgesetzt, man findet einen Mitspieler. Dann starten beide Spieler viel zu nah beieinander, weshalb man einen Schritt zurückgehen muss, um vernünftig kämpfen zu können. Wessen Platz begrenzt ist, der erhält hier ein großes Problem. Doch selbst wenn ein Kontrahent gefunden und genügend Platz vorhanden ist, laufen die Kämpfe viel zu chaotisch ab. Man kann tatsächlich echte Manöver aus dem Box-Sport nutzen, sinnloses Draufloshauen führt jedoch eher zum Erfolg als jede Strategie. Somit entsteht hier nicht mehr Spaß als im dürftigen Einzelspieler-Modus, vor allem, da der Voice Chat fehlt.