Niedliche Puzzle-Spiele gibt es wie Sand am Meer. Dennoch wollen die Entwickler von „Pode“ beweisen, dass noch lange nicht alle Ideen umgesetzt wurden. Ob das kooperative Rätsel-Abenteuer allerdings mehr also nur optisch überzeugen kann, verraten wir euch im Test.

Zwei kleine Helden

Der Spieler muss keine Texte lesen, denn nach dem Intro geht es direkt ins Abenteuer. Spielziel ist es stets, mit den zwei Charakteren den Ausgang der Level zu erreichen. Dafür steuert der Spieler zum einen den gefallenen Stern, der durch seine Aura die Natur wiederbeleben kann, um Plattformen zu erschaffen und sogar gleiten kann, um weite Strecken zu überwinden. Per Knopfdruck geschieht der Wechsel zu einem lebendigen Stein, der im Wasser sinkt, enge Passagen durchqueren und durch seine Aura Steine beeinflussen kann, um zum Beispiel Schalter zu aktivieren.

Aus den Fähigkeiten der beiden Protagonisten werden zahlreiche Rätsel erschaffen, die anfangs noch leicht scheinen, im Laufe der rund vier Stunden Spielzeit allerdings immer kreativer werden. Dabei hilft es auch, dass immer neue Fähigkeiten und Mechaniken eingeführt werden, die kombiniert mit neuen und alten Hindernissen kein Rätsel wie das andere aussehen lassen. In Sachen Vielfalt punktet „Pode“ definitiv und weiß Längen zu vermeiden. Zusammen mit der Möglichkeit, auf den jeweils anderen Charakter zu springen, wird der Spieler stets gefordert, allerdings nie überfordert.

Angenehmes Puzzlen

Jeder Raum ist in sich abgeschlossen, wodurch keine zu komplexen Herausforderungen entstehen. Köpfen ist dennoch vorausgesetzt, denn manchmal sind selbst die kompakten Level vielseitiger, als sie auf den ersten Blick wirken. Weniger gut durchdacht sind die Sprungpassagen, die an sich gut von der Hand gehen, an einigen Stellen allerdings durch den Kamerawinkel nicht gut einzuschätzen sind und einige Versuche benötigen, bis das Ziel erreicht ist. Dennoch sind die Level stets überzeugend, gegen Ende allerdings etwas zu frustrierend, da die Lösung oftmals nicht ersichtlich sind und Trial and Error angesagt ist.

Die Geschichte ist derweil liebevoll und wird durch wunderbar gestaltete Zwischensequenzen erzählt. Die wenigen Animationen sind stets so ausdrucksstark, dass man gerne vergisst, das die eigentliche Handlung nicht mehr als Beiwerk ist. Der gefallene Stern möchte nämlich wieder nach Hause, worauf hin das Duo die Welt durchkreuzt. Dadurch bleibt das Werk kinderfreundlich und ist für wirklich jeden Spieler geeignet.

Besser kooperativ

Alleine wirken einige Probleme von „Pode“ leider recht stark. Zum einen wäre da das langsame Lauftempo, das vor allem deshalb nervig ist, da beide Charaktere das Ende eines Levels erreichen müssen. Der Charakterwechsel sorgt derweil dafür, dass das Spieltempo selbst ebenfalls zu gemütlich ist, um Solisten zu fesseln.

Interessanter wird das Abenteuer deshalb im lokalen Mehrspieler-Modus, der genau diese Probleme behebt. Die Charaktere bewegen sich zwar noch immer langsam, da beide Spieler aber unabhängig voneinander agieren und an verschiedenen Stellen gleichzeitig arbeiten können, ist das Ende noch schneller erreicht. Abseits davon macht es natürlich sowieso mehr Spaß, mit einem zweiten Spieler zu knobeln. Sollte jemand unerfahrenes am Controller sitzen, können die Charaktere dennoch jederzeit gewechselt werden, damit der Erfahrenere die schwierigeren Passagen meistern kann.

Blockreise

Optisch ist der Titel durchaus ansehnlich. Die blockigen, glatten Umgebungen sind ästhetisch schön und verkörpern die ruhige Atmosphäre des Titels. Leider gibt es nicht allzu viel Abwechslung was die einzelnen Level angeht, dennoch wirkt das Spiel durchweg beruhigend. Passend dazu weiß der Soundtrack durch entspannende Töne zu begleiten, und nur die gelegentlichen Ruckler entwerten das Gesamtpaket minimal.