Bei der Enthüllung der ersten VR-Brillen dachte wohl noch niemand, dass es eine der spaßigsten Beschäftigungen werden würde, im virtuellen Raum zu kochen. Mit Lebensmitteln herumzuwerfen und diese für die Kunden zuzubereiten wird selbst nach Stunden nicht langweilig, auch wenn das kaum zu glauben ist. Umso ärgerlicher, dass „I’m Hungry“ diese beste Voraussetzung nicht nutzt, und stattdessen durch merkwürdige Design-Entscheidungen seine wenigen Karten zu früh ausspielt.

Küchenstelle

Über die ersten Level hinweg wird dem Spieler gezeigt, was er machen muss. Es kommen nämlich immer wieder Kunden zum Foodtruck, die Fast Food ordern. Pommes werden schnell zubereitet, denn an einer Maschine wird der Behälter gefüllt, im Fett gebacken und anschließend abgeladen, damit sie serviert werden können. Die Getränke sowie die Eismaschine laufen da schon simpler ab, denn es müssen lediglich Becher eingesetzt werden, während ein Knopfdruck oder eine Hebelbewegung für die automatische Füllung sorgen. Burger sind keine größere Herausforderung, denn die Zutaten müssen lediglich zwischen zwei Brötchen gepackt werden, einzig die Wahl der Soße verändert sich von Kunde zu Kunde.

Das Spielgefühl haben die Macher bestens getroffen. Die Abläufe sind schnell erlernt und durch die Hektik der Situation läuft der Spieler selbst wie eine Maschine und muss lediglich aufpassen, dass nicht die falsche Soße gewählt wird. Die Bedienung der Maschinen fühlt sich herrlich authentisch an, und die Bestellung muss sogar eingetütet werden, was von einer Schüttelbewegung begleitet wird. Der Spielfluss ist die große Stärke, die Schwäche kommt leider vom Missionsdesign.

Farbenfroher Comic

Bevor es zu den großen Problemen kommt, muss die Optik gelobt werden. Alle Objekte sehen großartig aus und wirken selbst in VR sehr scharf. Auch das Tracking funktioniert bestens und hat im Test keinen großen Aussetzer gehabt. Die Kunden wurden ebenfalls großartig designed und sehen wie lebendige Comic-Charaktere aus, die anhand ihrer Informationen einen bemerkenswerten Charme verkörpern. Leider wiederholen sie sich, und da es nur zwei Ortschaften gibt, hat man sich schnell an der Welt satt gesehen.

Spielspaß-Killer

Die Level und somit die Bestellungen werden zufällig generiert. Somit weiß der Spieler nie, welche Bestellung als nächstes hereinkommt und sieht nur den Timer, der angibt, wie viel Zeit man noch hat, möglichst viele Bestellungen zu erfüllen. Leider ergibt sich dadurch ein großes Problem, denn nicht jeder Durchgang eines Levels ist genauso schwierig wie der letzte und somit dürfte man jede Herausforderung schaffen, wenn man diese nur häufig genug wiederholt.

Den Spielspaß begraben aber die eben noch gelobten Kunden. Diese bestellen nämlich nicht direkt, sondern schauen sich erst um – benötigen dafür aber unterschiedlich lang. Befindet sich also ein bestimmter Kunde mit einem Umhang häufiger in der Reihe, können einige Level also neu gestartet werden, da man in diesen weniger Zeit hat, um Bestellungen zu erfüllen, als in anderen. Die Entscheidung ist höchst unlogisch, denn das Balancing wird komplett vernichtet und das Glück dominiert den eigentlichen Erfolg.

Unzufriedene Kunden

Auch ansonsten bietet das Spiel viel zu wenig. Die Abläufe sind schlichtweg immer dieselben und spielerische Abwechslung gibt es bereits nach der Einleitung nicht mehr. Zwar lassen sich mit Münzen Upgrades kaufen, doch diese sind viel zu teuer. Nur, wer Level häufig wiederholt, kann nach vielen Stunden alle kaufen, was die späteren Level einfacher macht. Dadurch werden Spieler aber zu einem Grind gezwungen, um anschließend in neuen Leveln schlichtweg dasselbe zu tun. Somit nutzt sich das Prinzip viel zu schnell ab und der Spieler erhält keinerlei Motivation, sich durch die immer gleichen Aufgaben mit den unfassbaren Zufallsfaktoren zu beißen.