Wer bisher seine sadistische Ader in Videospielen mit Amokläufen in „Grand Theft Auto“ oder dem Entfernen der Leiter bei Pool-Partys in „Die Sims“ ausgelebt hab, bekommt nun einen komplett neuen Ansatz. Bei „Criminal Girls: Invite Only“ darf man böse Mädchen „motivieren“, damit sie sich im Kampf mehr engagieren. Ob das Spiel denn auch ohne externe Hilfe motiviert, verraten wir euch natürlich umgehend!

Böse Mädchen

Wie genau ist der Hauptcharakter in der Hölle gelandet? Das weiß er zu Begin leider selbst nicht so genau. Doch er hat einen Job, den er von seiner Vorgesetzten mit Nachdruck Marke Ohrfeige eingetrichtert bekommt. Da gibt es ein paar Mädchen, die genau wie er, noch nicht tot sind, sondern in der wahren Welt „einfach nur“ nicht bei Bewusstsein. Sie sind hier, weil sie in der Zukunft kriminell werden würden. Um dies zu verhindern, wurden ihre Seelen in die Hölle geschickt, wo sie den Ausweg finden müssen, um wieder in ihre Körper zurückzudürfen. Dann sollten auch ihre Gemüter von der potentiellen Kriminalität geheilt sein. Doch Lust auf eine Tour durch die Hölle hat keine von ihnen. Wie gut, dass der Job des Protagonisten diverse Motivationsmethoden mit sich bringt.

Kämpft!!!

Nach dieser kleinen Einführung in die recht monotonee Geschichte muss man eines der Mädels erst einmal motivieren, gegen die plötzlich auftauchenden Monster anzutreten. Dazu werden folgende „Materialien“ benötigt: Ein wenig Geld, ein Motivationsinstrument, wie eine Peitsche, und eines der Mädels in knappem Kostüm und eindeutiger Pose. Anschließend erscheinen über dem Bild des Mädels Objekte, die man mit Touchscreen oder -pad wegklicken muss. Ja, das klingt wenig spannend und wird es auch mit zunehmender Spieldauer nicht besser. So erhält dann aber die erste Dame den Befehl „Angriff“ und auf geht’s in den ersten Kampf.

Wählerisch

Im diesem hat man also nur eine Kämpferin zur Auswahl und kann demnach auch nur mit dieser angreifen. Verdient man sich mehr Geld hinzu, kann man an bestimmten Punkten weitere Damen motivieren zu Kämpfen oder aber aus der Ersten neue Fähigkeiten herauskitzeln. Im Kampf bietet dann jede von ihnen genau eine Aktion aus ihrem eigenen Repertoire an. Dies mag zwar nicht gerade umfangreich klingen, passt aber natürlich zu den zickigen Damen. Die Aktionen passen zude, auch meist zum Geschehen. Wenn ein Gegner eine Attacke auflädt, wird der entsprechende Kämpferin die Abwehr zur Wahl gestellt. Bieten gleich mehrere eine Attacke an, besteht auch die Möglichkeit des doppelten Angriffs. Einzig Items dürfen jederzeit ausgewählt werden, jedoch nur eins pro Runde. Natürlich bringen auch hier Kämpfe Erfahrungspunkte und Geld ein.

Labyrinth?

Wenn man grade nicht kämpft, erkundet man die Dungeon Crawler-Levels. Diese sind derart simpel gestaltet, dass eine Runde „Das verrückte Labyrinth“ sowohl optisch als auch spielerisch ansprechender ist. Der einzige Sinn liegt eigentlich daran den Weg zur nächsten Etage zu finden. Dabei kommt man an Truhen mit tollen Items vorbei, wobei manchmal aber auch ein sichtbarer Gegner, der stärker ist als der Durchschnitt, im Weg steht. Die restlichen Kämpfe sind Zufallsbegegnungen. Wirklich gutes JRPG-Feeling kommt leider nie auf. Was das Spiel ausmacht sind die bösen Mädchen. Wegen ihnen ist der Hauptcharakter in dieser Misere und darf sich ihre zickig-bösen Gespräche anhören. Passend dazu ist natürlich das Kampfsystem, wo die Mädels selbst bestimmen wollen, was sie machen. Und nicht zuletzt das Motivieren dürfte für viele das Hauptargument für das Spiel sein. Wer denn lang genug durchhält, der wird zu den anfänglich vier Damen noch weitere hinzu bekommen.

Pixel-Chibi-Anime

Gleich drei mal verschieden sehen die Mädels aus. Am unansehnlichsten sind dabei die knuddeligen doch zu pixeligen Varianten, mit denen sie durch die Dungeons wandern. Hier fehlt es an Details, was zusätzlich durch den unnötigen Weichzeichner hervorgerufen wird. Im Kampfbildschirm sind die knuddeligen Varianten dann schön scharf, was von den „normalen“ Animefiguren in Gesprächen und beim Motivieren nochmals getoppt wird. Ansonsten begeistert nicht viel, die Dungeons sind optisch genauso langweilig wie spielerisch, und in den Kampfbildschirmen gibt es nur die Mädels und meist detailarme Gegner, keine genretypisch hübschen Hintergründe. Musikalisch gibt es ebenfalls nur Durchschnitt. Dazu gesellen sich dann leider auch nur englischen Texte.