Die „Atelier“-Serie besteht schon seit fast 18 Jahren und hat überwiegend auf PlayStation-Konsolen die RPG-Fans weltweit beeindrucken können. Zuletzt ist die sogenannte „Dusk Trilogie“ für die PlayStation 3 erschienen, die nun auch auf der PlayStation Vita umgesetzt wird. Die Überarbeitung des ersten „Dusk Trilogie“-Ablegers „Atelier Ayesha Plus: The Alchemist of Dusk“ ist seit Mitte Januar auch in Europa erhältlich und dürfte besonders für Neueinsteiger interessant werden, da diese Trilogie nicht auf die vorherigen Teile aufbaut. Bietet das Spiel aber mehr als nur den bekannten Seriennamen?

Die Suche nach Nio

Die Story dreht sich um die Kräutermedizinerin Ayesha Altugle, die seit dem Tod seines Großvaters einen eigenen Laden führt. Eines Tages trifft sie in den Ruinen den Geist ihrer jüngeren Schwester Nio, von der man dahin geglaubt hat, dass sie ebenfalls gestorben ist. Dieses Ereignis überzeugt sie von Nios Existenz und motiviert sie, die Künste der Alchemie zu erlernen, um ihre Schwester aufzufinden. Allerdings wird der Geist ihrer jüngeren Schwester von Tag zu Tag schwächer, so dass Ayesha nur drei Jahre bleiben, um Nio zu retten.

Gewohntes „Atelier“-Gameplay

Ein Kernelement der „Atelier“-Reihe ist es, dass der Spieler nicht durch eine lineare Story geführt wird, sondern in einer bestimmten Zeit eigenständig Erfolge erzielen muss, um das eigentliche Hauptziel zu erreichen. In „Atelier Ayesha Plus: The Alchemist of Dusk“ ist es nicht anders. Ab der Begegnung in den Ruinen schließen sich Ayesha bei ihrer Suche immer weitere Freunde an, die in der Vita-Version zu jeder Zeit vom Team auch ausgeschlossen werden können. Der Spieler reist die meiste Zeit von einer Ortschaft zur anderen und erfüllt stets kleinere Aufgaben, welche die Einwohner in Auftrag geben. Die Hoffnung von Ayesha ist es, dadurch Informationen zum Verbleib von Nio zu erlangen. Das Spiel gestaltet sich also in keiner Weise linear, allerdings nehmen viele Aktionen wie das Reisen, Erstellen von Medikamenten oder Aufsammeln von Ressourcen auch einige Tage in Anspruch. Entsprechend darf man sich nicht zu sehr durch Nebenaufgaben ablenken lassen, da sonst die drei Jahre im Handumdrehen vorbei sind. In diesem Fall zögert der Titel nicht, das Spiel vorzeitig mit dem schlechten Ende zu beenden.

Eine Welt voller Alchemie

Ein weiterer Bestandteil der „Atelier“-Serie ist die Alchemie. Diese wird gebraucht, um nützliche Getränke, Medikamente oder Objekte herzustellen, die im Kampf oder in den Missionen gebraucht werden. Für die Synthese muss man verschiedene Ressourcen auffinden und dann in einem Lager mischen, wobei Ayesha immer erfahrener in der Alchemie wird, wenn der Spieler Produkte erstellt. Jene Fähigkeiten kann Ayesha derweil auch im Kampf gebrauchen. Die Auseinandersetzungen finden in rundenbasierter Manier statt, wobei der schnellste Charakter anfangen darf. Der hinzugefügte Schaden ist jedoch nicht nur vom Level oder den Werten der Teilnehmer sondern auch von der Entfernung zum Gegner abhängig. Entsprechend kann man im Kampfverlauf die Positionen der Charaktere rotieren und beispielsweise durch Back Attacks kritische Treffer landen, wenn ein Kämpfer von hinten angreifen kann.

Technik

Als Portierung unterscheidet sich das Spiel auf der Vita in ihrer Grafik kaum von der ursprünglichen PlayStation 3-Version. Tatsächlich sind die bunten Landschaften und Charakter-Designs sehr nett anzusehen und charmant. Nichtsdestotrotz kann die PlayStation Vita die Performance nicht aufrecht erhalten. Der Titel ist von erheblichen Framerateeinbrüchen geprägt, die das Spiel nicht unspielbar machen, aber sehr oft störend in das Gameplay eingehen.

In der Musik präsentiert sich das Abenteuer jedoch sehr überzeugend. Ob in einer Stadt, auf dem Feld oder im Kampf: Die abgespielten Lieder sind stets unterhaltsam. Auch die Synchronisation, die sowohl auf Japanisch als auch auf Englisch angeboten wird, ist durchaus gelungen.