Hello Games – der Name klingt irgendwie bekannt. Kein Wunder, hat das Entwicklerstudio im Jahr 2013 schließlich die Weltpresse mit einem Video ihres Spiels „No Man’s Sky“ verzückt. Bevor Spieler aber in ferne Galaxien tauchen dürfen, haben die britischen Entwickler ihren Stuntman Joe Danger ins Rennen geschickt. Exklusiv auf der PlayStation 3 vollführte der irre Held seine Stunts im Jahr 2010, bevor er auch andere Plattformen eroberte. Die Abenteuer von Danger haben den Spielern gefallen, weshalb zwei Jahre später ein Nachfolger veröffentlicht wurde. Vor wenigen Wochen erschien „Joe Danger 2: The Movie“ für PlayStation Vita. Wie die Umsetzung auf Sonys Handheld gelungen ist, werden wir euch im folgenden Artikel verraten.


Licht, Kamera …

So fühlt sich das also als waschechter Actionstar an. Verfolgte der Titelheld Joe Danger im ersten Ableger noch das Ziel, der beste Stuntman Hollywoods zu werden, ist er im zweiten Teil genau da angelangt. Er hat die Kritiker von seinem Können überzeugt und vollführt nun waghalsige Stunts für die besten Regisseure. Dabei ist ihm keine Explosion zu feurig und keine Lawine zu riesig; ein echter Danger hat keine Angst und heimst einen gelungenen Take nach dem anderen ein.

… uuuund Action!

Das zugrundeliegende Spielprinzip ist in „The Movie“ im Vergleich zum Vorgänger erhalten geblieben. Joe Danger rast eine Strecke hinunter, die mit Hindernissen übersät ist. Mal springt er von einer Schanze über Abgründe, mal duckt er sich haarscharf unter tödlichen Kreissägen. Der Spieler muss ihm dabei gehörig unter die Arme greifen: Der Stuntman fährt von alleine in eine Richtung, wird dabei aber nicht schneller und führt erst recht keine Aktionen aus. Somit beschleunigt Joe Danger erst, wenn der Spieler ihm per Knopfdruck das Kommando dazu gibt. Er lässt Danger in die Höhe schnellen oder famose Tricks vollführen. Dadurch füllt sich der Turbo-Stand, mit dem der Stuntman nochmals rasanter fährt. Insgesamt ergibt sich eine gelungene Geschicklichkeitsübung nach der anderen, wenn der Spieler Hindernissen ausweichen, im richtigen Moment beschleunigen und Tricks aus dem Ärmel schütteln muss, ohne Joe Danger vom Gefährt zu werfen.

Im ersten Teil war Danger dabei lediglich auf seinem Motorrad unterwegs. In „The Movie“ wird der Untersatz deutlich öfter gewechselt. Mal flitzt er auf dem Schneemobil die Piste hinunter, mal in eine Lore durch einstürzende Tunnel. Dadurch ergeben sich deutlich unterhaltsamere Umgebungen als noch im Vorgänger. Die Level sind derweil in sechs Kapitel unterteilt, die jeweils einem Film zugeschrieben sind. Jedes Kapitel ist an einen bekannten Film angelehnt, so könnte die Fahrt mit der Lore beispielsweise direkt aus der „Indiana Jones“-Reihe stammen.

Ganz schön fordernd

Durch die Ziellinie zu fahren, ist in „Joe Danger 2“ gar nicht die eigentliche Herausforderung. In jedem Level gibt es zusätzliche Aufgaben, mit denen der Spieler Sterne freischaltet, die für das nächste Level notwendig sind. Innerhalb eines Levels kann Joe zum Beispiel die Buchstaben D, A, N, G, E und R einsammeln, um einen Stern zu erhalten. Diese Extras gibt es in jedem Level und sorgen für genug Motivation, eine Szene wieder und wieder zu spielen. Durch diese Extras lassen sich sogar weitere Spielfiguren freischalten, die es exklusiv auf der Vita gibt, darunter beispielsweise Sackboy aus „LittleBigPlanet“ oder Iota aus „Tearaway“.

Zusätzlich werden die eigenen Bestzeiten gespeichert und mit Freunden über das Internet geteilt. Dadurch können spannende Highscore-Jagden ausgetragen werden. Die Bestzeit der Freunde wird zudem nicht nur als eigentliche Zeit dargestellt, sondern ebenso durch einen Geist während des eigentlichen Levels präsentiert. Somit hat der Spieler stets vor Augen, ob er gerade schneller oder langsamer als seine Freunde ist. Darüber hinaus können eigene Strecken erstellt werden, die sich aber leider nicht online teilen lassen.

Technik

Die Abenteuer von Joe Danger sind so farbenfroh und vielfältig, wie man es ansonsten nur von Nintendo-Spielen gewohnt ist. Durch die unterschiedlichen Filmszenen wird der Spieler an zahlreiche Sets begleitet, die immerzu einen absolut hübschen Eindruck hinterlassen. Die actiongeladenen Szenen sind stets flüssig und machen durch die amüsanten Figuren einen Heidenspaß. Einige Szenen sind aber fast schon zu überladen mit Effekten, weshalb es nicht immer so einfach ist, den Überblick zu bewahren. Die Hintergrundmusik unterstützt das heitere Treiben durch spannende Rhythmen und hilfreiche Ansagen des Regisseurs. Somit gibt der Stuntman auch im technischen Bereich eine astreine Figur ab.