Es passiert mittlerweile oft, dass Videospiele zunächst auf dem Smartphone zu Ruhm gelangen und dann auf Konsolen oder dem PC umgesetzt werden. Genau so ein Fall ist der künstlerische Puzzle-Plattformer „Nihilumbra”. Das Spiel erschien nun vor kurzem auch für die PlayStation Vita und wir haben für euch einen Blick auf den hochgelobten Titel geworfen.

Geboren aus dem Nichts

Die Geschichte beginnt mit Born, der passenderweise zum Namen gerade aus dem sogenannten Void geboren wird. Ohne irgendeine Ahnung, was mit ihm geschieht, muss er zunächst in einer Art Ball-Form durch die Umgebung hüpfen. Sobald er aber in der realen Welt landet nimmt er eine menschliche Form an und muss nun versuchen dem Void auszuweichen, wodurch die gesamte Gegend um ihn herum von eben jenem aufgesogen wird.

Die Geschichte hört sich nicht wirklich spannend an, wird aber zumindest durch den allwissenden Erzähler perfekt untermalt. Er kommentiert jede Situation und gibt auch Hinweise zu den Kreaturen, dem Void und auch Born selbst, der dadurch einen Charakter bekommt. Diese Art der Erzählstruktur wird mittlerweile gerne im Bereich von solchen Spielen verwendet und funktioniert auch in diesem Fall sehr gut. Man ist trotz der Simplizität immer gewillt weiterzuspielen.

Kisten, Schalter und Gegner

Spielerisch bleibt man bei dem, was man von einem Puzzle-Plattformer erwartet: Hüpfen und Rätsel lösen. Letztere sind fast immer Schalterrätsel und müssen zumeist durch Kisten oder ähnliches Objekte gedrückt werden. Natürlich wird das Ganze durch den Void erschwert. Dieser versucht Born aufzuhalten, indem er Monster in die Welt der Menschen schickt, die dort Jagd auf den Spieler machen. Bei diesen gibt es beispielsweise eine Art Wachhund, der einen bestimmten Pfad patrouillieren und in die Richtung von Born läuft sobald er ihn sieht, oder eine große Pflanze, die Projektile in die Luft schießt, oder Türme, die mit Lasern Jagd auf den Spieler machen. Meistens muss man die Gegner irgendwie benutzen, um weiter zu kommen, weshalb sie schon mehr Sinn machen als einfach nur Hindernisse, die einem die Rätsel erschweren.

Farbenspiel

Doch natürlich gibt es auch eine Funktion, die „Nihilumbra” zu etwas Besonderem macht. Denn mit dem Touchscreen kann man auf der Welt Farbe hinterlassen. Beispielsweise wird durch einen blauen Boden der Weg zu einer Rutschpartie oder ein grüner Untergrund macht den Boden zum Trampolin. Da das Herumprobieren der Farben auch viel vom Spaß von „Nihilumbra” ausmacht, wollen wir an diesem Punkt allerdings nicht zu viel verraten. Aber es sei auf jeden Fall gesagt, dass die Rätsel im Spielverlauf noch einiges an Hirnschmalz erfordern.

Düster

Grafisch sieht der Titel auf den ersten Blick wirklich sehr mau aus. Die Hintergründe sind sehr pixelig und verwaschen, die Charaktermodelle sehr detailarm und auch der Rest des Spiels sieht einfach nur karg aus. Aber genau dies macht auch ein wenig den Charme aus, denn das Thema von „Nihilumbra” ist ja eben dieses Gefühl des Nichts. Man übernimmt die Rolle einer Figur, die aus dem Nichts geboren wurde und muss seitdem vor eben jenem Weglaufen, wodurch der Rest der realen Welt verschlungen wird. Zusammen mit der auch sehr minimalistischen Sounduntermalung, sowie den peitschenden Geräuschen der Gegner, entsteht eine düstere Atmosphäre, die das Puzzle-Spiel definitiv von anderen Ablegern abhebt.