Sony hat in seinen jüngsten Werbekampagnen immer mehr betont, dass die PlayStation Vita der perfekte Ort für Kinder sei. Im Vordergrund standen deshalb solche Spiele wie „Die Muppets: Filmabenteuer”, „Invizimals” oder auch „Disney Infinity 2.0”. Jetzt kommt der nächste Titel von Virtual Toys, die mit der „Looney Tunes”-Lizenz eine Sport-Minispiel-Sammlung kreiert haben. Ob sie mit den Charakteren nur Schund getrieben haben oder ob „Looney Tunes: Die Galaktischen Spiele” doch etwas taugt, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Alles schon einmal gesehen

Einen wirklichen Grund, wieso die „Looney Tunes”-Charaktere im Weltraum einen sportlichen Wettkampf abhalten, erfahren wir nicht. Aber egal: Bugs Bunny, Daffy Duck, Coyote E. Wile, Schweinchen Dick, Yosemite Sam und Taz stehen für den Wettkampf bereit. Jeder von ihnen ist in einem der drei Attribute Geschwindigkeit, Stärke oder Geschicklichkeit ein Meister, weshalb man je nach Disziplin einen anderen Charakter auswählen sollte. Die meisten der Sportarten muss man nicht erst erklären, denn Bogenschießen, Wettlaufen, Boxen und Golfen sollten schon vom Namen her klar sein und spielen sich auch im Grunde wie erwartet. Vielleicht noch eine kleine Prise Kinderspiel und Hindernisse, dann weiß man genau, worauf man sich einlässt.

Beim Wasserkampf hingegen müssen in einem Schlauchboot zehn nummerierte Kugeln in der richtigen Reihenfolge eingesammelt und sicher nach Hause gebracht werden. Währenddessen kann man dann noch untereinander die noch nicht gesicherten Punkte durch einen gezielten Schlag wieder aus dem Kontrahenten hinaus hauen. Klingt nicht besonders spannend und ist es auch nicht. Das UFO-Schießen hingegen erinnert an einen klassischen Shmup. Während man eine Rakete steuert, muss man noch auf bewegliche Ziele schießen und somit Punkte zu erzielen. Für einen Abschuss einer ganzen Welle winken Bonuspunkte, für Marvin den Marsianer hingegen Abzüge. Auch dieses Minispiel spielt sich eher klassisch und kann nie so recht überzeugen. Ohnehin ist jede Sportart eher mittelprächtig und kann nicht lange motivieren. Einige dieser Konzepte rechtfertigen zwar sonst ein eigenes, kostenloses Smartphone-Spiel, aber für so eine Sammlung, die ja auch etwas kostet, sind die Disziplinen einfach zu mager.

Mager

Dies zieht sich auch durch den gesamten Inhalt, denn mager ist hier wirklich das Stichwort. In sechs Cups werden erst zwei, dann vier und letztendlich in den letzten vier Wettkämpfen auch alle sechs Disziplinen ausgetragen. Dabei wählt man diese einfach aus und muss immer das gleiche Ziel erreichen: Beim Lauf nicht Letzter werden, beim Boxen den Gegner K.O. hauen und beim UFO-Schießen eine bestimmte Punktzahl erreichen. Wirklich nur in den seltensten Fällen muss man mal eine Disziplin wiederholen.

Mangelhafte Motivation

Hat man es wirklich geschafft, alle Cups zu beenden – was wirklich nicht leicht ist, da es stark an Motivation mangelt, um sich durch alles durchzukämpfen –, dann dürfen noch Marvins Missionen bestritten werden. In diesen bekommt man noch einmal für jede Disziplin eine Aufgabe gestellt, die das Können unter Beweis stellen soll. Im Grunde sind diese aber das Gleiche wie zuvor nur mit der zusätzlichen Bedingung, dass man keinen Fehler machen darf. Dafür winken jeweils 500 Münzen. Mit diesen kann man im Shop für jede einzelne Disziplin einige Items kaufen, die einem einen jeweils passenden Vorteil verschaffen können. Dabei gibt es unter anderem Zeitlupen, Schutzblasen und verbesserte Angriffe. Also nichts Besonderes, aber alles Dinge, die einem das Erlangen des Goldpokals noch leichter machen. Zu guter Letzt gibt es noch einen Multiplayer-Modus. In diesem kann man nur in vier der sechs Disziplinen gegeneinander antreten und auch hier gibt es keine wirklichen Überraschungen. Nur die Wenigsten werden aber davon Gebrauch machen können, da jeder Mitspieler ein eigenes Exemplar des Spiels benötigt.

Mit der Zeit immer schlechter

Eigentlich erwartet man bei einem solchen Spiel nicht viel von der Optik, und doch kann sie im ersten Moment überraschen, da alles bunt ist und mit einer ordentlichen Framerate über den Bildschirm fliegt. Doch leider trübt sich der erste Eindruck, denn sobald die Aufgaben etwas anspruchsvoller werden und mehr auf dem Bildschirm passiert, sinken die Frames stückweise nach unten. Es ist zwar nie unspielbar, aber vor allem nach dem Ersteindruck doch etwas schmerzlich. Was wirklich sauer aufstößt, sind die viel zu langen Ladezeiten, die jedes Mal knapp 20 Sekunden betragen. Bei den Sounds wünscht man sich etwas mehr Authentizität. Bis auf ein paar Soundsamples und leicht veränderte Versionen bekannter Stücke bekommt man hier nichts geboten, was auf „Looney Tunes” hinweist.