Bereits vor einigen Wochen haben wir euch bereits das chaotisch-schöne Kochspiel „Overcooked!“ im Rahmen einer Review vorgestellt. Vor einigen Tagen ist nun die „Gourmet Edition“ im Handel erschienen, welche neben dem Hauptspiel auch den DLC „Lost Morsel“ enthält. Für all diejenigen, welche die Review noch nicht kennen, stellen wir euch das ganze Spiel noch einmal vor. Diejenigen, die nur Informationen zum „Lost Morsel“-DLC haben möchten, springen einfach zum gleichnamigen Abschnitt.

Geschichte

In nicht allzu ferner Zukunft steht das Zwiebelreich vor dem Untergang. Der Ewig Schmachtende ist erwacht und niemand ist in der Lage, seinen scheinbar unersättlichen Hunger zu stillen. Auch zwei junge Nachwuchsköche scheitern, können allerdings dank der Hilfe ihres Meisters in der Zeit zurück ins Jahr 1993 reisen, um mit ihrem Bus die Welt zu bereisen, neue Rezepte zu sammeln und ihre Kochkünste zu verfeinern. So absurd die Geschichte auch sein mag, sie bietet einen exzellenten Einstieg in „Overcooked!“ – immerhin wird direkt klar, was grundsätzlich von einem erwartet wird.

Ab in die Küche

Damit direkt in die Küchen des Zwiebelreiches des Jahres 1993, immerhin ist „Overcooked!“ ein chaotisches Couch-Koop-Kochspiel. Das hört sich zwar seltsam an, ist aber genau das, wonach es klingt. Im Rahmen der Karriere finden sich die beiden Nachwuchsköche zuerst in einer ganz normalen Küche wieder. Kurze Erläuterungen erklären einem zunächst die Grundlagen:

Die Bestellungen werden einem im linken oberen Bildschirmausschnitt angezeigt. Sie müssen in der vorgegebenen Reihenfolge abgearbeitet werden. Für jedes Gericht werden die notwendigen Zutaten angezeigt und unter selbigen noch die Art der Zubereitung, wie Kochen oder Braten, dargestellt. Nun muss man die jeweiligen Zutaten aus den Fächern holen, wobei für jede Zutat ein eigenes Fach existiert. Am Anfang gibt es beispielsweise ein Fach für Tomaten und eines für Zwiebeln mit entsprechenden Logos zur besseren Erkennung. Die Zutaten müssen nun geschnitten, dann in den Kochtopf gegeben, auf den Herd gestellt und, wenn sie gar sind, auf Teller gegossen sowie serviert werden. Abschließend heißt es noch Teller waschen und mit dem nächsten Rezept beginnen. Jenes zu den Grundlagen, in diesem Fall am Beispiel von Tomaten- und Zwiebelsuppen dargestellt. Grundsätzlich wird von Salaten über Suppen bis hin zu Fast Food eine Vielzahl von Rezepten abgedeckt, wobei höchstens vier Zutaten pro Rezept notwendig sind.

Es brennt!

Was „Overcooked!“ nun so positiv chaotisch macht, ist zum einen die Tatsache, dass man nicht nur einen Koch in der Küche stehen hat, sondern zunächst zwei. Während der eine noch mit dem Kleinschneiden der Zutaten beschäftigt ist, wäscht der zweite Koch beispielsweise schon die Teller von der letzten Bestellung ab; oder während der erste Koch gerade neue Zutaten holt, löscht der zweite Koch unter Umständen schon einmal mit dem Feuerlöscher das Feuer in der Küche, welches dadurch entstanden ist, dass die Bratpfanne zu lange auf dem Herd war. Schon auf Basis dieser beiden Beispiele wird deutlich: es wird hektisch, es wird chaotisch, es wird eben „overcooked“. Dass einem die Zeit abläuft und man eine bestimmte Punktzahl erreichen muss, um mindestens einen der drei möglichen Sterne zu erreichen, ist dabei noch überhaupt nicht berücksichtigt. Erst dann darf man mit seinem Bus zum nächsten Ziel weiterfahren.

Einmal um die Welt

Auch die Standorte haben es in sich. Ganz egal, ob Kochen in der Fußgängerzone, am Nordpol bei den Eskimos, auf einer Weltraumstation, in einem dunklen Raum oder an Bord eines Piratenschiffes – immer wird man mit neuen Stressfaktoren konfrontiert. Fußgänger laufen einem durch den Weg? Kein Problem! Einzelne Küchenzeilen bewegen sich mit den Wellen? Versuche dabei erst einmal richtig zu kochen! Da guckt man schon einmal dumm aus der Wäsche, wenn man ein Level beim ersten Mal mit einer Minus-Punktzahl beendet, weil ein oder mehrere Brände nicht rechtzeitig verhindert wurden, da Wege durch die sich bewegenden Küchenzeilen versperrt waren. Alleine wird es sehr schnell richtig chaotisch und man braucht wirklich viel, viel Geduld, um Erfolge feiern zu können. Zum Glück greift an diesem Punkt die Möglichkeit ein, bis zu drei Freunde einzuladen und gemeinsam um die Welt zu reisen, um am Ende den Ewig Schmachtenden sättigen zu können. Zwar gibt es auch einen Versus-Modus, allerdings ist das Koop-Kochen wirklich ausgezeichnet und der ideale Beweis dafür, dass Partyspiele immer noch auf die heimische Couch gehören.

Lost Morsel

Verlorene Speisen stehen im Zentrum des DLCs „Lost Morsel“. Nach dem Sieg über den Ewig Schmachtenden hat das Zeitportal die Nachwuchsköche auf eine tropische Insel verfrachtet, wo sie erneut ihre Kochkünste unter Beweis stellen müssen. Dazu gibt es sechs neue Levels mitten im Dschungel, die man auf der Inselkarte mit dem Helikopter erreicht. Erneut müssen in den sechs Küchen, die sich vom Aufbau und damit auch ihren Eigenarten unterscheiden, zahlreiche Gerichte wie Burger und Suppen zubereitet werden. Durch eine Küche verlaufen beispielsweise Gleise, die den Raum trennen. Auf diesen befinden sich bewegliche Tischelemente, auf denen man die Zutaten und Gerichte für die anderen Köche abstellen kann, damit sie diese weiterverarbeiten. Sechs neue freispielbare Köche, darunter ein Dinosaurier, ein Roboter, eine Bulldogge, ein Panda, ein Bär und ein Schwein können freigeschaltet werden. Der DLC ist eine nette Ergänzung zum Hauptspiel, nicht mehr und nicht weniger.

Technik

Grafisch gefällt der gewählte Cartoon-Look, der auch aus einem „Worms“-Spiel kommen könnte. Die Kamera bietet einem stets den kompletten Überblick, auch wenn man vielleicht aufgrund der Besonderheiten der Küchen-Standorte nicht immer rechtzeitig die Koch-Utensilien erreicht. Auch wenn vier Spieler durch die Küche wuseln, hat man dank der diversen freischaltbaren Köche mit unterschiedlicher Erscheinung stets alles im Blick und steht sich nur mangels nicht erfolgter Absprache auf den Füßen. Die deutsche Sprachausgabe weiß zu gefallen, einzig akustisch fällt das Spiel etwas ab, wobei vor allem das Gebrabbel nicht unbedingt positiv zur Atmosphäre beiträgt.