Schon „Just Cause 2“ konnte beweisen, wie viel Spaß es machen kann, eine ganze Welt zu zerstören. Genau dasselbe möchte nun auch der Nachfolger schaffen, nur noch eine Nummer größer, besser und spaßiger. Wir konnten uns auf der Gamescom mehrere Spielszenen zeigen lassen und einmal selbst ausprobieren, wie sich das neueste Abenteuer von Rico Rodriguez spielt. Ob „Just Cause 3“ das hält, was es verspricht, erfahrt ihr hier.

It’s just another day in paradise

Die Geschichte im dritten Ableger dreht sich einmal mehr um einen verrückten Diktator, der seinen Traum von einer perfekten Monarchie verwirklichen möchte. Das lassen sich nicht alle Bewohner gefallen, und eine kleine Rebellen-Gruppe zieht in den Krieg gegen eine viel zu große Armee. Eines Tages wird der Held der Reihe, Rico Rodriguez, von seinem ehemals besten Freund aus Kindertagen, Mario, kontaktiert, um ihm zu helfen. Er ist nämlich der Leiter des Wiederstandes und sieht sich schon geschlagen, wenn der Action-Held ihm nicht hilft. Hinzu kommt noch, dass der Diktator General Di Ravello die Schuld am Tod von Ricos Eltern trägt. Also kehrt das Ex-Mitglied der berüchtigten Agentur auf seine Heimatinsel Medici zurück, um den Bösewicht zu stoppen. Da Mario sich als ein wenig zu trottelig herausstellt und zahlreiche Persönlichkeiten das Ziel erschweren, wird die Reise sehr viel länger dauern, als ursprünglich geplant.

Die Entwickler beschreiben Rico als klassischen Action-Helden, der direkt aus einem Klassiker der 80er Jahre entsprungen sein könnte. Und genauso wirkt er auch, vor allem mit den passenden Sprüchen, um jede Situation zu untermalen. Ob die Geschichte tatsächlich einige Höhepunkte bieten kann, oder auch hier auf dem Niveau eines typischen Action-Films bleibt, wird sich noch herausstellen müssen. Da sowohl seine Freunde als auch der Diktator unglaublich viel Charme versprühen, dürfen die Spieler schon jetzt vorsichtig optimistisch sein.

Kein Meter ohne Explosionen, Stunts und noch mehr Explosionen

In den verschiedenen Missionen bewegt sich der Held ähnlich wie schon im Vorgänger mit einem Enterhaken von A nach B. Wer anschließend den Fallschirm geschickt einsetzt, kann sich perfekt durch die Luft bewegen und große Gebiete überwinden. Die Steuerung in der Luft wurde derart verbessert, dass es weitaus angenehmer wird, auch in der Höhe zu kämpfen. Komplett neu hingegen ist der Wingsuit, mit dem der Spieler Rico gleiten lassen kann. Hiermit wird auch eine schnellere Möglichkeit eingeführt, weite Strecken in kurzer Zeit hinter sich zu lassen. Die Steuerung lässt sich sogar ein wenig mit den Spielen der „Batman: Arkham“-Reihe vergleichen.

Natürlich gehört fast jedes Gebiet auf der gigantischen Insel der Regierung und die Rebellen müssen diese Orte erst für sich gewinnen. Dafür wird erneut nahezu alles zerstört, wobei dieses Mal alles ein wenig größer ist. Selbst riesige Türme lassen sich mit den richtigen Waffen kinderleicht aus dem Weg räumen, und deren Zusammensturz sieht einfach wunderschön aus. Selten hat es so viel Spaß gemacht, auf alles zu schießen, was irgendwie zerstörbar aussieht. Natürlich ist der Enterhaken auch in den Kämpfen ein wichtiger Gegenstand, wenn zum Beispiel Gegner an einen Jet befestigt werden, der Spieler mit diesem durch die Luft fliegt, ein Gebäude ansteuert, rechtzeitig abspringt und am Fallschirm die gewaltige Explosion bestaunen kann. Ob das moralisch in Ordnung ist, sei einmal dahin gestellt. Spaß macht es auf jeden Fall.

Mehr Vielfalt bei den Aufgaben

Wenn Rico einmal nicht damit beschäftigt ist, das unterdrückte Land zu befreien, kann er sich diversen Aufgaben annehmen. Diese umfassen nicht nur das Zerstören von Militärstützpunkten, sondern auch mehrere Hindernisparcours für den Wingsuit oder ein Minispiel, bei dem mit einem Auto mehrere Objekte angezogen werden möchten, „Katamari“ lässt grüßen. Dabei möchte man natürlich immer besser sein als seine Freunde, weshalb die Rangliste stets eingeblendet werden kann. Doch hier können auch Zahnräder gesammelt werden, um neue Fähigkeiten für die Waffen, Fahrzeuge oder Ausrüstungen zu erwerben. Eben diese erweitern das Spiel auch so sehr, dass keine Langeweile aufkommen soll.

Zudem ist das Beschaffen der Fahrzeuge einfacher geworden. Autos können in verschiedene Stationen gefahren werden, um sie anschließend überallhin liefern zu lassen. Um den genauen Landeplatz zu bestimmen, wird dieses Mal ein Signalfeuer geworfen und schon werden Kisten fallen gelassen, die Fahrzeuge und Waffen beherbergen. Die Entwickler betonen hierbei, dass nicht jedes Flugzeug wie ein Schatz behandelt werden soll, sondern die Spieler sich austoben sollten. Die komplette Welt ist ein riesiger Sandkasten und die Gegenstände dafür die Spielzeuge. Ob das alles auch reicht, um nach mehreren Stunden noch Spaß zu haben, wird sich erst im fertigen Spiel herausstellen.

Technik

Technisch kann „Just Cause 3“ die aktuelle Konsolengeneration zwar nicht auf eine neue Ebene befördern, fantastisch sieht die Welt trotzdem aus. Vor allem die zahlreichen Explosionen sind unglaublich toll anzusehen, weil alles in sich zusammenbricht und somit zum Zuschauen einlädt. Alles wirkt übertrieben, und genau das ist das Ziel der Entwickler. Die Bildrate muss da natürlich stimmen, und obwohl in dem Videomaterial alles perfekt aussah, gab es in dem spielbaren Abschnitt einige Makel, die hoffentlich bis zur Veröffentlichung bereinigt werden.