Als „Fallout 76“ vor einem halben Jahr angekündigt wurde, wurde es von Fans der Reihe ganz unterschiedlich aufgenommen. Einige waren begeistert von der riesigen Spielwelt, andere eher skeptisch aufgrund der dauerhaft erforderlichen Internetverbindung. In der derzeit laufenden Beta-Phase haben wir uns nach Appalachia begeben und wollen euch im Folgenden unsere ersten Eindrücke mitteilen.

Story ohne NPCs?

In „Fallout 76" übernehmen wir die Kontrolle über einen selbst erstellten Charakter, der zusammen mit ausgewählten anderen Kandidaten den Bunker Vault 76 bewohnt, während draußen ein Atomkrieg wütet. 25 Jahre später verlassen die Bewohner von Vault 76 dann den Bunker, um die auf West Virginia basierende Region Appalachia zu erkunden und neue Siedlungen aufzubauen.

In den Stunden, die uns im Rahmen der Beta zur Verfügung standen, konnten wir nicht nur den Start der Hauptstory verfolgen, sondern auch ein paar Nebenquests absolvieren. Anders als in vorherigen Ablegern der Reihe gibt es in „Fallout 76“ keine wirklichen NPCs mehr. Stattdessen erhält man die Missionen von Tonaufzeichnungen, Robotern oder ähnlichem. Dadurch, dass neben zahlreichen Gegnertypen auch andere Spieler im Ödland unterwegs sind, fühlte sich „Fallout 76“ aber in der Beta keinesfalls leer an. Ob das Fehlen der in früheren Teilen oft sehr interessanten NPCs das Spielerlebnis nicht doch trübt, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Events sorgen für Abwechslung

Die ersten Missionen waren derweil noch nicht sonderlich herausfordernd. In den meisten Fällen musste man lediglich einen bestimmten Ort aufsuchen und dort dann beispielsweise ein Item finden oder mit einem Terminal interagieren. Im weiteren Spielverlauf dürfen die Quests daher gerne noch ein wenig anspruchsvoller werden. Sehr gut gelungen waren dagegen die zeitlich begrenzten Events, die immer mal wieder an verschiedenen Orten auf der Karte auftauchen und die man entweder allein oder aber mit anderen Spielern bewältigen kann. In einem dieser Events mussten wir beispielsweise in einer Fabrik konserviertes Essen finden und anschließend Maschinen gegen mehrere Gegnerwellen verteidigen. Beim erfolgreichen Abschluss der Aufgabe erhält man dann auch eine entsprechende Belohnung. Apropos Multiplayer: Das gemeinsame Spielen in einer Party gestaltete sich in der Beta unkompliziert, sodass man ohne Probleme Freunden beitreten und diese später auch wieder verlassen kann.

Waffenvielfalt und Perks

Da es sich bei der Beta eigentlich schon um die Vollversion von „Fallout 76“ handelt, auf die man eben nur für begrenzte Zeit Zugriff hat, konnten wir auch schon einige der vielfältigen Waffen ausprobieren, zu denen Jagdgewehre, Schrotflinten und eine breite Palette an Nahkampfwaffen gehören. Die Schusswaffen lassen sich dabei auch mit verschiedenen Aufsätzen anpassen, um zum Beispiel das Anvisieren zu vereinfachen. Auch die Gegner in Appalachia sind vielfältig und es gibt einige neue, schaurig-schöne Mutationen zu bekämpfen.

Das neue Perk-System erscheint auf den ersten Blick ebenfalls sehr interessant. Wie schon in den Vorgängern erhält man beim Levelaufstieg Fähigkeitspunkte, die sich auf verschiedene Merkmale wie Charisma, Stärke und Intelligenz aufteilen lassen. Abhängig von der selbst gewählten Verteilung der Punkte schaltet man dann verschiedene Fähigkeitskarten frei, sodass man zum Beispiel mehr Schaden austeilen oder mehr Items tragen kann. Wie viele der Karten man anschließend ausrüsten kann, hängt vom Level der entsprechenden Eigenschaft sowie von den Karten selbst ab. Zusätzlich erhält man beim Levelaufstieg noch ein Päckchen aus zufällig ausgewählten Fähigkeitskarten, die sich ebenfalls ausrüsten lassen.

Technische Probleme

Einen ziemlich negativen Eindruck hat dagegen die technische Seite der „Fallout 76“-Beta hinterlassen. Zwar sind einige der Umgebungen in Appalachia durchaus schön gestaltet, gerade aus der Ferne sehen allerdings viele Texturen von Gebäuden und ähnlichem matschig aus. Hinzu kommen zum Teil heftige Einbrüche der Bildrate sowie lange Ladezeiten. Innerhalb von Gebäuden gab es hierbei zwar fast keine Probleme, in offenen Gebieten dagegen ist die Bildrate alles andere als stabil. Hier bleibt zu hoffen, dass die Entwickler bis zum Verkaufsstart noch ein wenig an den Problemen arbeiten können, zumal dann auch noch mehr Spieler im Ödland herumlaufen werden, was „Fallout 76“ hoffentlich nicht komplett überfordert.