Unter europäischen Gamern dürfte der australische Entwickler Big Ant Studios nicht allzu bekannt sein. „Jetpack Joyride“ aus dem Jahr 2012 könnte man noch kennen, doch in den letzten drei Jahren entwickelte das australische Team um CEO Ross Symons nur Spiele zu Sportarten wie Rugby, Cricket und Lacrosse, die in Mitteleuropa eine geringe beziehungsweise nahezu gar keine Bedeutung haben. Mit „Masquerade: The Baubles of Doom“ ändert sich diese Strategie nun. Grund genug, uns das Spiel einmal etwas nähe anzuschauen.

Vorgeschichte

Vor Jahrhunderten existierten zwei mächtige Druidenkugeln, welche dem Besitzer die Macht über alles und jeden verliehen. Doch irgendwann verschwanden die Druidenkugeln und ihre Macht geriet in Vergessenheit. Jahrhunderte später fiel eine Karte, welche den Standort der beiden Druidenkugeln zeigen sollte, der bösartigen Clownsarmee in die Hände. Mit ihren mächtigen Kriegsschiffen machte sie sich über den Ozean zu dem Land auf, in dem sich die Druidenkugeln befinden sollten.

Geschichte

Der hammerschwingende Narr Jaxx und seine wunderschöne Begleiterin Comedia haben es geschafft, die Karte mit dem Standort der beiden Druidenkugeln von den Clowns zu stehlen. Auf der Flucht vor den Clownssoldaten durch die Straßen der Hafenstadt Hilbert Harbor werden sie allerdings erwischt. Während Jaxx kurzer Hand ausgeknockt wird, werden Comedia und die Karte zum großen Boss Big Nose gebracht. K.O. auf dem Kopfsteinpflaster liegend, erhält Jaxx in einer göttlichen Vision den Auftrag, den Clowns ihre roten Nasen zu stehlen, Comedia zu retten und die beiden Druidenkugeln zu finden. Wieder zu sich gekommen, schnappt sich Jaxx erst einmal seinen Hammer und schaltet seinen humorvollen Bewacher aus.

Regeln des Narrenkampfes

Die Rettung von Comedia und die Suche nach den Druidenkugeln beginnt in den Straßen von Hilbert Harbor, in denen man zunächst in die Grundlagen des Narrennahkampfes eingeweiht wird. Immer dabei ist ein riesiger Hammer, den Jaxx auf seine Feinde niedersausen lässt. Besiegte Gegner hinterlassen ihre rote Nasen, die man möglichst immer einsammeln sollte, um so drei Superbewegungen freizuschalten, mit denen man seine Gegner noch effektiver ausschalten kann. Da Jaxx mit dem Hammer auch gegnerische Angriffe kontern kann, können im Kampf ganze Combos entstehen - effektvoll in Szene gesetzt, wenn man diese mit einem Finisher abschließt. Ab und an trennt Jaxx sich auch kurzzeitig von seinem Hammer, beispielsweise wenn er diesen wirft, um entfernte Gegner mit ihm auszuschalten.

Zerstörung des Klohäuschens

Ganz gleich, wie man es dreht und wendet, am Ende steht man in der Regel Clowns oder deren Spielzeug gegenüber. Die Scout Clowns sind beispielsweise mit Fauststäben oder Pfeil und Bogen bewaffnet, S.W.A.N.T.-Clowns mit Gewehren oder Schlagstock und Schild und Aufziehzähne beißen sich quasi an einem fest. Leider reicht es nicht immer, nur die patrouillierenden Clowns auszuschalten. Oft steht irgendwo ein Klohäuschen, welches als Respawn-Punkt für die Clowns dient. Kurzer Hand muss Jaxx auch dieses zu Kleinholz verarbeiten, um diesen Verstärkungsweg abzuschneiden. Nach einem Kampf findet man in der Regel irgendwo einen Narrensaft, mit dem die Hälfte der Lebensenergie von Jaxx wiederhergestellt wird. Genügend eigene Narrenflaggen, die als Checkpoint dienen, und ein sehr spielerfreundliches Respawnen in Kämpfen lassen ein Scheitern im Kampf nicht allzu schwer ins Gewicht fallen.

Springen, rätseln und suchen

Jaxx wird zwar während der Levels, welche vom Hafen über den nebelverhangenen Nipper Forest bis zum Winding Path bei der mächtigen Zitadelle führen, häufig zu seinem Hammer greifen müssen, allerdings wird er auch immer wieder sein Sprunggeschick beweisen und kleinere Schalterrätsel lösen müssen. Zudem können innerhalb eines Levels insgesamt zehn Glöckchen gefunden werden, die beispielsweise in Kisten versteckt sind, und zusätzlich wartet eine besonders gut versteckte Schatzkiste darauf, gefunden zu werden.

Technik

Die Grafik von „Masquerade: The Baubles of Doom“ kommt, schon alleine aufgrund des Themas „Clowns wollen die Welt erobern“, sehr bunt und comichaft daher. Dieser Eindruck wird durch die zahlreichen Videosequenzen noch verstärkt, welche zum einen die Geschichte erzählen, aber auch das Spielgeschehen auflockern, in denen beispielsweise das Respawnen der Clowns im Klohäuschen thematisiert wird. Die Grafik ist zwar abwechslungsreich, aber recht schlicht. Außerdem hat man ab und an das Gefühl, das Spielgeschehen laufe nicht immer flüssig und die Kameraperspektive sei nicht immer optimal. Die englische Sprachausgabe ist in Ordnung, die deutschen Untertitel sind trotzdem eine nette Beigabe. Der Sound fällt aber ansonsten weder großartig positiv noch negativ auf.