Bereits im Oktober letzten Jahres haben wir euch „The Technomancer“ in einer Preview vorgestellt. Seit einigen Tagen ist das Spiel nun endlich im Handel für die PlayStation 4 erhältlich, und wir haben es uns nicht nehmen lassen, in den Kampf um Wasser auf dem Mars einzugreifen. Was wir dabei erlebt haben, wollen wir euch nun auf den nachfolgenden Zeilen beschreiben.

Geschichte

Der Mars wird von kargem Ödland beherrscht, welches Heimat der vergessenen Siedler der Erde geworden ist. Der Kampf um die Ressource Wasser hat längst begonnen. Es ist ein erbarmungsloser Kampf, der Tod um Tod mit sich bringt. In dieser hoffnungslosen Welt sorgen die Technomancer für Sicherheit und Ordnung. Technomancer sind Kampfmagier mit elektrischen Kräften, deren Talent zwar angeboren, allerdings durch kybernetische Implantate verstärkt wird. Eben einen solchen jungen Technomancer, der kurz vor seiner Prüfung steht, wird man von nun an auf seinem Weg begleiten – ein Weg, der ihn von einer potentiellen Stütze des Staates zu einem Geächteten macht, der von der Geheimpolizei gejagt wird und dabei vielleicht doch die letzte Hoffnung für den Mars ist.

Erschaffung eines Technomancer

Per Charakter-Editor wird dieser zu Beginn der Geschichte erstellt, wobei ich persönlich finde, dass die Entwickler so viel Mühe in die Geschichte und die Charakterprofile gelegt haben, dass sie besser einen Hauptcharakter vorgegeben hätten. Dem Technomancer wird nun ein Talentwert zugewiesen, mit dem er sein Abenteuer beginnt. Mit Charisma, Wissenschaft, Herstellung, Tarnung, Fallen und Erkundung stehen einem insgesamt sechs unterschiedliche Talente zur Verfügung, die später in jeweils drei Stufen weiterentwickelt werden können. Wer sich für die erste Stufe von Wissenschaft entscheidet, wird beispielsweise mit einer besseren Lebensregeneration starten. Wer dagegen seinen ersten Talentpunkt für Charisma verwendet, erfreut sich über 20 Prozent Rabatt bei Händlern. Auch wenn die erste Entscheidung den Weg des eigenen Technomancer noch nicht festlegen, erlauben einem die Talente Zugriff auf neue Fähigkeiten im Fähigkeiten-Baum, zu dem wir nun etwas über den Umweg der unterschiedlichen Kampfstile erzählen möchten.

Gauner, Wächter, Kämpfer, Elektro-Magier

Jeder Technomancer kann im Kampf auf vier unterschiedliche Kampfstile zurückgreifen. Grundsätzlich wird dabei zwischen Gauner-, Wächter- sowie Kämpferstil und zwischen den Elektrokräften des Technomancer unterschieden. Beim Gaunerstil agiert man mit Messer und Pistole, wodurch sich der Kampfstil gerade für schnelle Gegner eignet, die nicht in allzu großen Gruppen auftreten. Streitkolben und Schild kommen dagegen beim Wächterstil zum Einsatz, weshalb sich dieser besonders für Gegner empfiehlt, die zwar nicht allzu schnell sind, dafür aber viel Schaden austeilen und auch einstecken können. Mit dem Stab kann man beim Kämpferstil Gegner auf Abstand halten, wodurch er sich gerade für größere Gruppen anbietet. Zu guter Letzt kommen noch die elektrischen Kräfte zum Einsatz, die jeder Technomancer hat und die gerade aus mittlerer Distanz sehr wirkungsvoll sind.

Wechsel des Stils

Zwischen den vier Kampfstilen kann man beliebig wechseln, wobei man im praktischen Einsatz häufig versucht, mit dem bevorzugten Stil so lange wie möglich zu kämpfen und beispielsweise erst zu wechseln, wenn man kurz vor dem eigenen Ableben steht beziehungsweise selbiges schon getan hat. Schön ist es aber, dass man einige aktive Fähigkeiten auf Schnelltasten legen kann. Jeder Kampfstil hat übrigens seinen eigenen Fähigkeiten-Baum, in den man die beim Stufenaufstieg erhaltenen Erfahrungspunkte investieren kann. Neue Fähigkeiten, wie beispielsweise Explosivgeschosse der Pistole beim Gauner-Stil, Instinktives Parieren gegnerischer Angriffe beim Wächterstil, ein Tornado-Angriff beim Kämpferstil und die Elektrofaust des Technomancer, werden dadurch freigeschaltet und verbessern die eigenen Erfolgsaussichten in den Kämpfen. Über den Stufenaufstieg erhöhen sich auch Stärke, Gesundheit, Kraft und Ausdauer des Technomancer.

Reise mit Gefährten

Wirklich viel Zeit haben wir an den Werkbänken verbracht, um unsere Waffen und Ausrüstung mit gefundenen Gegenständen noch eine Spur zu verbessern. Die Reise über den Mars unternimmt man allerdings nicht alleine, sondern mit Gefährten, die sich einem nach und nach anschließen und in den Kämpfen schlagkräftig unterstützen. Nicht immer streben diese allerdings nach dem gleichen Ziel wie der junge Technomancer. Stattdessen versuchen sie auch schon einmal, Einfluss auf ihn zu nehmen, damit er sich bei wichtigen Entscheidungen beispielsweise für einen anderen Weg als den offensichtlichen entscheidet. Dabei heißt es grundsätzlich, dass viele Weg nach Rom führen: Diplomatie, Kampf oder mithilfe einer List. Gerade mit diesem Spielelement kann „The Technomancer“ punkten.

Technik

Positiv sticht ganz eindeutig die wirklich gute Geschichte um das Schicksal des Mars, die Arbeit der Technomancer und die Beweggründe der Beteiligung eurer Gefährten an eurer Reise heraus, die von sehr guten englischen Synchronsprechern vertont wurde. Deutsche Bildschirmtexte ermöglichen auch denjenigen, die mit der englischen Sprache auf Kriegsfuß stehen, der Geschichte zu folgen. Grafisch fällt unsere Begeisterung dagegen bescheidener aus. Das Größte Problem sind die Gesichtsmodelle bei Gesprächen. Teilweise hat man das Gefühl, dass der Gesprächspartner das Wort Mimik noch nie gehört habe oder bei dem Gespräch einfach durch uns durch- beziehungsweise vorbeigucke. Selbiges wirkt sich wirklich negativ auf die Motivation aus, sich intensiv mit „The Technomancer“ zu befassen. Anstatt mit Diplomatie zum Erfolg zu kommen, wählt man beispielsweise lieber den Kampf oder eine List, um die Gespräche auf ein Minimum zu reduzieren. Die Spielwelt dagegen ist ordentlich, gerade der Kontrast zwischen der erbarmungslosen Marslandschaft an der Oberfläche und dem geheimen Paradies und den Eislandschaften unter der Erdoberfläche.