Fans blutiger Science Fiction-Action hatten auf der diesjährigen gamescom mit „The Callisto Protocol“ einen klaren Fokuspunkt. Kein Wunder, schließlich wird das Entwicklerstudio Striking Distance Studios von Glen Schofield geleitet, der bereits an „Dead Space“ sowie der „Call of Duty“-Reihe in leitenden Rollen gearbeitet hat und im neuen Studio einige seiner alten Kolleginnen und Kollegen um sich versammelt hat. Trotz der baldigen Veröffentlichung am 2. Dezember konnten wir „The Callisto Protocol“ leider noch nicht selbst anspielen, dafür aber zumindest durch eine Präsentation einige Eindrücke sammeln, von denen wir euch im Folgenden erzählen.

Schaurige Atmosphäre auf Jupiter IV

In „The Callisto Protocol“ befindet sich der Protagonist Jacob Lee dreihundert Jahre in der Zukunft auf dem titelgebenden Mond Jupiters im Schwarzstahlgefängnis. Als eine mysteriöse Krankheit die anderen Insassen befällt, verwandeln sie sich in Monster und wollen Jacob fortan an den Kragen. In der Präsentation, die uns auf der gamescom gezeigt wurde, stand klar das Gameplay im Fokus. Spannend und zugleich ästhetisch schön fällt zunächst auf, dass das HUD Teil des Spiels selbst ist. So wird beispielsweise Jacobs Lebensleiste auf einem Chip am Hinterkopf angezeigt, während die genutzten Waffen über eine integrierte Munitionsanzeige verfügen. Auch ansonsten kam in den gezeigten Gameplay-Szenen bereits die dichte, spannungsgeladene Atmosphäre zur Geltung.

Shoot the tentacles

Besonderen Fokus wurde in der Präsentation auch auf die Mutationen der Monster gelegt. Einigen der schaurigen Wesen wachsen nämlich Tentakel, die es schnell zu beseitigen gilt. Verfehlt man das Ziel oder zögert zu lange, verwandelt sich das Monster und ist nun noch einmal stärker und widerstandsfähiger als zuvor. Gerade dann, wenn mehrere Gegner auf Jacob zurennen, stellen diese zeitkritischen Eliminierungen sicherlich noch einmal eine zusätzliche Herausforderung dar. Für weitere Feuerkraft oder präzisere Aufsätze lassen sich Waffen an Upgrade-Stationen aufrüsten. Die in mehrere Pfade unterteilten Möglichkeiten entpuppen sich bereits bei der Standard-Pistole al riesig und wirken sich hoffentlich im fertigen Spiel auch bemerkbar auf die Gefechte aus.

Mit der Knarre, dem Knüppel oder doch dem Häcksler?

Neben Distanz- und Nahkampfangriffen hat man als Jacob auch die Möglichkeit, sich an Gegner anzuschleichen und diese lautlos von hinten auszuschalten. Darüber hinaus können die Monster auch auf kreative Weise getötet werden, indem man sie etwa mit einer Antischwerkraft-Waffe zu sich heranzieht und anschließend in überdimensionierte Häcksler wirft. Die Gegner selbst wirken bedrohlich und scheinen auch zum Teil sehr unterschiedliche Manöver zu beherrschen, auch wenn sie in der Präsentation in einigen Sequenzen noch etwas behäbig und unaufmerksam auf Jacob zu reagieren schienen. Die Animationen stehen denen aus „Dead Space“ währenddessen in Sachen Brutalität keineswegs nach. Fans des Vorbilds dürften sich darüber sicherlich freuen, in manchen Momentan wirkte der Gore-Faktor dann aber doch etwas überzogen.