Im Rahmen der Kampagne „Shonen Attack!“ erscheinen zukünftig die wichtigsten Neustarts aus dem Hause Tokyopop in ihrer Erstauflage zum Einführungspreis und mit beiliegendem Extra. Mit „Goldfisch“ von Nana Yaa Kyere ist bereits der erste Neustart der Kampagne erschienen, mit „Kagamigami“ aus der Feder von Toshiaki Iwashiro ist vor einigen Tagen auch der zweite Neustart veröffentlicht worden. Wir möchten euch nun den ersten Band in einem „Über den Tellerrand“-Artikel vorstellen.

Geschichte

In ihrer Kindheit hatte Mako die Fähigkeit, nach der Berührung eines Gegenstandes einen Lichtstrahl erscheinen zu lassen, durch den sie dessen Besitzer finden konnte. Daraus entstand der Traum, Detektiv zu werden, wenn sie erwachsen ist. Zwölf Jahre danach hat sie ihren Traum erfüllt, allerdings hat ihre Fähigkeit sie irgendwann verlassen. Dementsprechend erfolglos ist sie aktuell. Das ändert sich erst, als sie beschließt, den Mord an vier Jugendlichen selbst aufzuklären, und dabei auf den jungen Shikigami-Meister Kyosuke trifft. Selbiger ist in der Lage, Shikagami (Geisterwesen) zu beschwören, die ihn unterstützen und mit ihm kämpfen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, diesen und noch viele weitere Fälle zu klären.

Die übernatürlichen Abenteuer einer Detektei

In insgesamt sieben Kapiteln werden die Leser im ersten Band in die Welt der Shikagami eingeführt. Wir lernen den neuen Arbeitgeber von Mako und Kyosuke ebenso kennen wie den ersten Oberbösewicht, den Hollow Rabbit, der normalen Menschen die Fähigkeit gibt, ohne entsprechendes Training Shikagami-Meister zu werden – mit den entsprechend verheerenden Folgen. Außerdem lernt man die anderen Teammitglieder kennen, etwa den Himmelfuchs Hakutenmaru, den Shikagami Rashmaru und die an „Day of the Tentacle“ erinnernden kleinen Geister. Alle Mitglieder des Teams haben unterschiedliche Fähigkeiten, teilweise können sie auch fusionieren, wie Kyosuke und Hakutenmaru oder die kleinen Shikagami. Bei all dem Übernatürlichen kommt allerdings nicht zu kurz, dass Mako selbst Probleme im wahren Leben hat, immerhin ist sie nicht nur chronisch pleite, sondern auch die unordentlichste Person der Welt.

Leseprobe Kagamigami

Meister der Geister

Manchmal sind alle Zutaten für das Rezept richtig, und trotzdem ist das Gericht am Ende nicht genießbar. Dies trifft auf „Kagamigami“ allerdings überhaupt nicht zu: Eine chaotische, leicht durchgeknallte Detektiv und der unerfahrene Shikagami-Meister, dazu noch eine Handvoll übernatürlicher Begleiter mit verschiedenen Eigenarten, jede Menge mysteriöse Kräfte, eine geheime Organisation und ein Bösewicht mit unbekannten Motiven. Die Mischung stimmt und würde bestimmt reichen, um noch so einige Bände zu füllen. Erzähl- und Zeichenstil wirken zudem sehr leicht und unbeschwert, was die Atmosphäre der Geschichte noch einmal unterstützt.

Fazit

Eigentlich sollte man meinen, dass „Bleach“ den Bereich des mysteriösen Königsweg komplett abdeckt, allerdings schafft es „Kagamigami“ tatsächlich, noch eine Lücke zu finden, wodurch man sich den Manga eigentlich nicht entgehen lassen kann. Das mag auch dem Zusammenspiel mit Elementen des Detektiv-Genres und des Chaos und der Durchgeknalltheit von Mako zu verdanken sein, dass die Mischung stimmt und wir uns schon auf den zweiten Band von „Kagamigami“ freuen.