Unser Redaktionsteam hat das Jahr 2022 noch einmal Revue passieren lassen und sich überlegt, welche Spiele für PlayStation uns dieses Jahr besonders begeistert haben. Dabei stoßen wir auf mächtige Gottheiten, witzige Theateraufführungen, liefern uns knallharten Gefechten aus und ziehen in den Krieg der Sterne. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen und freuen uns, wenn ihr uns in den Kommentaren verratet, was dieses Jahr eure Highlights für die PlayStation-Systeme waren.

Außerdem laden wir euch zur Game of the Year-Abstimmung in unserem Forum ein. Wir sind gespant, wer das Rennen machen wird.

Zur GOTY-Abstimmung


God of War Ragnarök

(Freddy) Als ich 2018 mit meiner erst kürzlich erworbenen PlayStation 4 den neusten Ableger von „God of War“ in den Händen hielt, ohne jemals einen der Vorgänger gespielt zu haben, war mir nicht bewusst, dass ich 4 Jahre später den Abschluss dieses Ausflugs in die nordische Mythologie mit „God of War Ragnarök“ als eines der besten Spiele 2022 betiteln würde. Selten hat mich eine Vater-Sohn-Beziehung dermaßen emotional bewegt und sowohl grafisch beeindruckt als auch durch die perfekte Charakterentwicklung noch lange nach dem Abschluss der Hauptstory innerlich beschäftigt. Das motivierende Gameplay als auch die viel zur Hintergrundgeschichte beitragenden Nebenquests ließen mich fast schon traurig zurück, als ich nach etwas mehr als 50 Spielstunden tatsächlich keinerlei Aufträge mehr zu erledigen hatte. Alle die auch nur minimal interessiert an einer emotionalen Geschichte mit actionreichem Gameplay sind, sollten definitiv einen Blick auf „God of War Ragnarök“ werfen. Für all jene die mit mir gemeinsam 2018 Kratos aktuellstes Kapitel begonnen haben, ist Ragnarök ohnehin Pflichtmaterial.

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Once Upon a Jester

(Martin) Ein Abenteuer zweier Freunde die direkt aus einem Figurentheater im Comic-Stil stammen könnten, während sie versuchen mit der Aufführung von Theaterstücken einen Diamanten zu stehlen? Kaum jemand würde ein solches Setting als Kandidaten für ein Spiel des Jahres vermuten. Dennoch hat das niederländische Studio Bonte Avond bestehend aus vier Musiker*innen mit „Once Upon a Jester“ ein Spiel geschaffen, welches den musikalischen Fokus perfekt mit dem herzlich direktem Ansatz des Studios verbindet. Meist hat man sich bei den selbst aufgenommenen Dialogen mit niederländischem Akzent direkt für die erste Aufnahme entschieden und somit den ein oder anderen sehr spontanen Schnitzer mit eingebaut, was dem Spiel eine äußerst angenehme persönliche Note verleiht. Die in der Story vorgetragenen Songs verleihen dem insgesamt zwar sehr grundständigen Gameplay die besondere emotionale Note, welche Jester und Sok auf ihrer Reise zum Palast der Prinzessin in viele besondere Momente versetzt, die mit einem stets perfekt positionierten ganz besonderen Humor begleitet werden. Ein kurzes Abenteuer, welches uns oft mit einer Träne im Auge zurückließ, egal ob wegen den vielen Lachern oder der sehr herzlich vorgetragenen Geschichte und ihrer vielen Lieder, die außerdem sehr von der musikalischen Professionalität des Studios profitieren.

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Digimon Survive

(Martin) In meiner Jugend war ich großer Fan der ersten Digimon-Serie und ihrer im Vergleich zu Pokémon stets eher erwachseneren Geschichte. Als ich von „Digimon Survive“ und der Kombination aus Visual Novel und Rundenstrategie gehört habe, war ich zunächst unsicher, da ich keinerlei Erfahrung mit Visual Novels hatte. Erneut war ich aber sehr an der Story interessiert und ich sollte keine Minute davon bereuen. Auch wenn der Rundenstrategie-Anteil im Vergleich zur Visual Novel wesentlich geringer ist, hat die sehr düstere Geschichte mich komplett mitgerissen. Die verschiedenen Sympathie-Faktoren mit den andern Gruppenmitgliedern erlauben ebenfalls einen hohen Wiederspielwert, in Verbindung mit unterschiedlichen Enden sowie einer Vielzahl von geheimen Informationen und Digitationen für Fans der Reihe. Da sich „Digimon Survive“ auch nicht scheut psychologische Probleme auf den Themen-Tisch zu legen, sollte somit auch allen Zweiflern klar sein, dass Digimon kein „Kinderspiel“ ist.

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A Plague Tale: Requiem

(Johannes) Der Nachfolger zu "A Plague Tale: Innocence" war bereits Monate auf meiner Most Wanted-Liste, als es dann endlich im Herbst dieses Jahres erschien. Alles in allem übertraf das Spiel meine Erwartungen und ich habe die Reise von Amicia und Hugo mehr als genossen. Grafisch ist das Spiel wunderschön anzusehen, es erzählt eine intensive & emotionale Geschichte und bringt ein sehr abwechslungsreiches Gameplay mit, das mich bis zur letzten Minute bei der Stange gehalten hat.

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What Lies in the Multiverse

(Martin) Viele Spiele im Pixel-Look versuchen ernste Themen in ein seichtes Gewand zu packen und somit für Spielende leichter zugänglich zu machen. Wenige Spiele schaffen dies aber so gut wie „What Lies in the Multiverse“. Als Technik-affiner Hauptakteur in jungen Jahren lernen wir den Wissenschaftler Everett kennen, während wir offenbar aus Versehen ein wenig Chaos im Multiversum verursachen. Letztlich überzeugen wir unseren neuen Mentor, dass wir ihn auf eine zunächst humorvoll beginnende Reise durch das Multiversum begleiten dürfen. Relativ schnell wird allerdings klar, dass Everett uns nicht alles über den Grund seiner Reise und die Motivation unserer Verfolger offenbart. Nach und nach wird klar, dass wir uns hier in die Tiefen menschlicher Abgründe begeben und letztlich starke psychologische Dramatik in einer Art präsentiert bekommen, die trotz der Pixel-Grafik von „What Lies in the Multiverse“, uns noch jetzt eine Gänsehaut versetzt. Das in den unterschiedlichen Welten präsentierte abwechslungsreiche Gameplay ergänzt die emotionale Reise und diese wird, wie selten erlebt, in einem tränenreichen Finale zuende geführt.

Elden Ring

(Marco) Ganz klar: „Elden Ring“ ist ein Teil Videospielgeschichte. Nicht nur, weil es ungeahnte Verkaufszahlen erreicht hat, oder weil From Software sich selbst zu einem Zeitpunkt übertroffen hat, an dem bereits vorherige Spiele als perfekt beschrieben wurden. Sondern weil es einfach ein verdammt gutes Spiel ist. Die offene Welt funktioniert auf Anhieb und ergänzt das „Souls“-Prinzip bestens, denn klassische Dungeons, verschachtelte Wege und diverse Fallen gibt es noch immer. Die Erkundung der Lands Between mit ihren merkwürdigen Einwohnern und düsteren Geheimnissen wird auch nach weit über 100 Stunden nicht langweilig, denn es gibt immer neue Überraschungen, die einem im Minutentakt vor die Füße geworfen werden. Gepaart mit einigen der besten Boss-Kämpfe von From Software konnte mich kein anderes Spiel in diesem Jahr so sehr fesseln - und sollte endlich eine Erweiterung 2023 folgen, dürfte auch schon ein Eintrag für den nächsten Artikel dieser Art feststehen.

LEGO Star Wars: Die Skywalker Saga

(Marco) Das Jahr 2022 steht für mich wie kein anderes Jahr für LEGO. Mit diversen Sets habe ich eine kleine Sammlung begonnen, doch das kommt nicht von nirgendwo: In den vergangenen Jahren hatte ich mit fast jedem LEGO-Videospiel Spaß, doch „LEGO Star Wars: The Skywalker Saga“ hat die Erwartungen übertroffen. Unfassbar viele Welten zum Erkunden, wunderbar nachgestellte Szenen aus dem Filmen sowie ein neues Kampf- und Verbesserungssystem sorgen dafür, dass es wohl kaum einen besseren Titel für „Star Wars“-Fans gibt, auch wenn die eigentlichen Level manchmal etwas zu kurz geraten sind. Schaue ich auf meine Spielzeiten, befindet sich der Titel auf Nummer drei für 2022, was zeigen sollte, wie viel Spaß ich hatte. Hoffentlich kann Traveller’s Tales die Qualität erhalten, denn die Gerüchteküche ist vielversprechend!

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https://www.youtube.com/watch?v=PGu7yq8LXbI

Horizon Forbidden West

(Johannes) 2022 war, zumindest für das letzte Jahresviertel, auch das Jahr in dem ich wieder zum Multiplattforminhaber wurde. Nach dem Kauf der PlayStation 5 kam dann auch recht schnell das neuste Abenteuer rund um Aloy in den Haushalt. Obwohl ich vom Thema Open World etwas übermüdet war, zog mich dieses Spiel von der ersten Minute in seinen Bann. Egal ob die wunderschöne Welt, das actionreiche Gameplay oder die gigantischen Maschinen, dieses Spiel wird mir vermutlich auch in 2023 noch einige Stunden versüßen.

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